Eric Lamaze siegt beim Sturm über Aachen

Vorjahressieger Eric Lamaze (Kanada) gewann den Großen Preis von Europa. Dieser war die erste Qualifikation für den Großen Preis von Aachen am Sonntag. Der Große Preis ist Bestandteil der Grand-Prix-Serie, die außerdem noch in Genf, Spruce Meadows/Kanada und ’s-Hertogenbosch/Niederlande Station macht. | dpa

Zweimal musste der Preis von Europa unterbrochen werden – und am Ende verpasste Ludger Beerbaum nur knapp den Sieg. Die packende und von einem vorbeiziehenden Unwetter beeinträchtigte Prüfung beim CHIO in Aachen gewann am Mittwoch Eric Lamaze. Der kanadische Springreiter siegte im Sattel von Fine Lady vor dem deutschen Routinier mit Chiara.

Grinsend zeigte Lamaze nach Beerbaums Ritt seinen Vorsprung mit den Fingern an. Hauchdünn, mit acht Hundertstelsekunden setzte sich der 49 Jahre alte Olympiasieger von 2008 wie im Vorjahr im Stechen durch. „Schneller geht immer“, kommentierte Beerbaum: „Aber die Chance, noch weiter hinten zu landen, war heute größer, als zu gewinnen.“

Philip Rüping hatten für den ersten deutschen Sieg gesorgt.

Denn hinter ihm war es noch knapper. Beim ersten wichtigen Springen des CHIO kam der 53-Jährige aus Riesenbeck mit nur einer Hundertstelsekunde vor dem Iren Bertram Allen mit Molly Malone auf Platz zwei.

Die mit 100.000 Euro dotierte Prüfung war geprägt vom Wetter, von Blitzen und zwischenzeitlich starkem Regen. Aus Sicherheitsgründen unterbrachen die Veranstalter zweimal. „Ich hatte Glück, weil ich geritten bin, als es besser war“, sagte Beerbaum: „Die Umstände waren während der Prüfung sehr unterschiedlich. Es war eine spezielle Situation.“

Sieger Lamaze hatte den Preis von Europa und auch den am Freitag anstehenden Preis von NRW bereits im Vorjahr gewonnen, dann aber auf die Teilnahme am Großen Preis von Aachen zum Abschluss verzichtet. Dies sei der Olympiaplanung geschuldet gewesen, erklärte der Kanadier am Mittwoch: „Fine Lady hatte zwei gute Ergebnisse, und mit diesem Gefühl wollte ich nach Rio.“

Der Preis von Europa ist die erste Qualifikation für den Großen Preis von Aachen am Sonntag. Der Große Preis ist Bestandteil der Grand-Prix-Serie, die außerdem noch in Genf, Spruce Meadows/Kanada und ‘s-Hertogenbosch/Niederlande Station macht. Gewinnt ein Reiter drei dieser vier Springen, erhält er eine Million Euro Preisgeld, gewinnt er alle vier, gibt es noch einmal eine Million als Bonus obendrauf.

Gegen Mittag hatte Philip Rüping für den ersten deutschen Sieg gesorgt. Der 33-Jährige aus dem niedersächsischen Mühlen setzte sich beim Auftakt des zweiten Turniertages im Sattel von Chalypsa durch. In 60,10 Sekunden ritt Rüping mit seiner Stute deutlich schneller als der Niederländer Harrie Smolders mit Zinius (61,56).

(dpa/sid)