Wahldebatte in der Gemeinde Bütgenbach: Viel Volk und viel Wasser



Zusätzliche Bänke und Stühle mussten beschafft werden, und dennoch mussten viele Zuschauer stehen.

Der Diskussionsabend begann mit dem Thema Kandidatenmangel, denn sowohl die Listen von Noel und Velz leiden darunter. Beide Kandidaten nannten als Gründe den Zeitmangel der Bürger sowie möglicherweise das Gezänk im Rat in der vergangenen Legislaturperiode. Franzen verwies derweil auf eine vollständige Liste, die er u. a. auch mit der guten Bilanz seiner Mehrheitsliste begründete.

Den Schuldenstand der Gemeinde (8,81 Millionen Euro) wollen alle Spitzenkandidaten (Noel u. a. durch die Senkung der Energiekosten) kontinuierlich abbauen. Die Mehrheit der Zuschauer sprach sich derweil dafür aus, Investitionen zu tätigen: wenn sie Sinn machen. „Eine Steuererhöhung gibt es mit uns nicht“, versicherten alle drei Kandidaten. Velz befürwortete stattdessen die Suche nach neuen Einnahmequellen (Windenergie) und kritisierte die hohen Kosten der Neugestaltung des Weywertzer Kirchplatzes. Mit ihm wäre es billiger geworden, suggerierte der Kandidat.

Eine Zuschauerin aus Küchelscheid wollte ihr altes Wasser zurück, denn „dat Wasser vun Kölle war jot“.

Hitzig diskutiert wurde am Dienstagabend die Baupolitik (Appartementgebäude Malmedyer Straße) sowie insbesondere die Wasserpolitik der Gemeinde. Beide Themen sorgten auch für viele Wortmeldungen aus dem Publikum. Der amtierende Schulschöffe Daniel Franzen verteidigte die Maßnahmen der Mehrheit, während Stephan Noel für eine Wasserhoheit der Gemeinde plädierte und Jean-Luc Velz die Idee einer Kooperation aller Eifelgemeinden ins Spiel brachte. In Sachen Wasseranalyse gingen die Meinungen stark auseinander. Daniel Franzen betonte, dass nie eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden habe. Jean-Luc Velz warf der Mehrheit eine Verschleierungstaktik vor. Eine Zuschauerin aus Küchelscheid wollte ihr altes Wasser zurück, denn „dat Wasser vun Kölle war jot“.

Einigkeit bestand indes in den Wünschen, dass der Ton im Gemeinderat in der neuen Legislaturperiode nicht mehr so rau ist, in Energieeinsparungen zu investieren sowie den Ausbau der Gewerbezone Domäne-Schwarzenbach.

Mehr zur Podiumsdiskussion lesen Sie am Mittwoch auf www.grenzecho.net und in der GE-Donnerstagsausgabe.