Liverpool, bei dem Nationaltorwart Simon Mignolet erneut auf der Bank saß, gewann das Viertelfinal-Hinspiel mit 3:0, und Klopp wird damit immer mehr zum Angstgegner von Manchesters Starcoach Pep Guardiola: Kein Trainer hat den Spanier auch nur annähernd so häufig geschlagen wie der Ex-Dortmunder.
Im 13. Duell der beiden war es bereits der siebte Sieg für Klopp. Mohamed Salah (12.), Chamberlain (21.) und Sadio Mane (31.) ließen Liverpool jubeln. Manchester - mit Vincent Kompany und Kevin De Bruyne in der Startelf - fand dagegen vor allem in der ersten Hälfte keine Mittel gegen Klopps Balljäger. City kann schon am Wochenende englischer Meister werden - das Viertelfinal-Rückspiel am kommenden Dienstag könnte aber bereits das Aus in der Königsklasse bringen.
Im Januar hatte Liverpool den Sky Blues die bis heute einzige Liga-Niederlage der Saison zugefügt, auch daher war City in der hitzigen Atmosphäre der Anfield Road nun zunächst um Kontrolle bemüht. Im Guardiola-Stil ließ die Mannschaft in den ersten Minuten den Ball laufen, fand aber keine Lücken - ganz anders Klopps Team.
Nach einem Ballgewinn ging es über Salah schnell, der Toptorjäger der Premier League bediente Roberto Firmino. Der Angreifer scheiterte noch an City-Torwart Ederson, steckte dann jedoch entscheidend zu Salah durch. Der Ägypter hatte zwar Sekunden zuvor schon beim Konter hauchdünn im Abseits gestanden, die Unparteiischen übersahen dies jedoch.
Manchester machte zunächst weiter wie zuvor, Sane sorgte nach zwei Tempodribblings aber für die einzigen Abschlüsse, Loris Karius im Tor der Gastgeber musste nicht eingreifen.
Und in den nun folgenden Minuten hatte City der Wucht Liverpools wenig entgegenzusetzen - der Treffer von Oxlade-Chamberlain war da beispielhaft: Sein Schuss aus 25 Metern war nicht zu halten und sorgte für den nächsten Energieschub.
Das Spiel war jetzt endgültig ein anderes, der Ligaprimus war verunsichert, und Liverpool nutzte dies für den nächsten Wirkungstreffer. Salah konnte im Strafraum unbedrängt Flanken, Mane vollendete per Kopf, Anfield bebte und am Spielfeldrand boxte Klopp immer wieder mit beiden Fäusten in die kalte Luft.
Nach der Pause war City dann präsenter, im Kampf um das wichtige Auswärtstor aber weiterhin wirkungslos. Liverpool verteidigte in einem jetzt unspektakulären Spiel rund um den Strafraum weiterhin gut - und darf nun auf sein erstes Champions-League-Halbfinale seit 2008 hoffen. (sid/mn)