Jost Group: Beschlagnahme von Lkw vorerst ausgesetzt

<p>Bislang hat sich die Jost-Gruppe erfolgreich gegen eine gerichtliche Beschlagnahme von 346 Lkw gewehrt. Nächster Termin ist nun der 25. März, wenn sich die zuständige Anklagekammer zu der Akte äußern wird.</p>
Bislang hat sich die Jost-Gruppe erfolgreich gegen eine gerichtliche Beschlagnahme von 346 Lkw gewehrt. Nächster Termin ist nun der 25. März, wenn sich die zuständige Anklagekammer zu der Akte äußern wird. | GE-Archiv


In dem Eilverfahren gab das Gericht damit vorläufig dem Transportunternehmen recht — in Erwartung einer Entscheidung der zuständigen Anklagekammer, die sich in dieser Angelegenheit äußern muss.

Die Jost-Gruppe und einige ihrer Filialen in der Slowakei und in Rumänien stehen unter dem Verdacht des massiven Sozialbetrugs und des Menschenhandels. Im Rahmen ihrer Ermittlungen, die seit 2015 laufen, hatte die föderale Staatsanwaltschaft die Beschlagnahmung von 346 Lkw gefordert. Dagegen hat die Jost Group Berufung eingelegt, weil diese Maßnahme dem Unternehmen schweren Schaden zufügen würde, so die Argumentation.

Die Anklagekammer wird sich am kommenden Montag, 25. März, mit der Angelegenheit befassen. Bis dahin dürfen die Lkw der Jost-Gruppe uneingeschränkt rollen.
Damit schleppt sich die Affäre um das mittlerweile zweitgrößte belgische Transport- und Logistikunternehmen schon seit Wochen hin. Sie hatte sich erstmals im Mai 2017 zugespitzt, als Firmenchef Roland Jost und drei weitere ranghohe Vertreter des Unternehmens vorübergehend in Untersuchungshaft genommen wurden.

Erst vor einigen Wochen hatte sich Roland Jost gegenüber dieser Zeitung mit deutlichen Worten gegen das Vorgehen der föderalen Staatsanwaltschaft gewehrt. Die Jost Group habe zwar volles Vertrauen in die Justiz, fühle sich zu Unrecht verfolgt. Roland Jost vermutete gar einen persönlichen Feldzug des zuständigen föderalen Staatsanwalts gegen sein Unternehmen.

Die Gewerkschaft CSC Transcom wirft der Jost Group ihrerseits vor, das Verfahren zu verschleppen, und würde die Beschlagnahme sowie verstärkte Kontrollen im Transportsektor begrüßen. Sie beklagt das in diesem Sektor stattfindende „Sozialdumping“.

Bei Jost Group wehrt man sich gegen diesen Vorwurf und verweist auf die zahlreichen belgischen Beschäftigten der Gruppe und auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. (belga/red)

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