Rotary St.Vith: Helfen, wo Not am Mann ist

Nach einem erfolgreichen Fund-raising-Tag im Golfclub Clervaux: Nico Holzheimer (l.) und André Bertrand (r.) bei der Preisverleihung. Foto. privat | 4

Mehr als 600.000 EUR gespendet: in 18 Jahren. Wer auf die Webseite des Rotary St.Vith-Eifel geht, findet diese Zahl, wenn er auf den Link „Was wir tun“ klickt. Nico Holzheimer, in diesem Jahr Präsident des rührigen Rotary-Ablegers in St.Vith und der belgischen Eifel, bestätigt die Zahl gerne. Umgerechnet sind das über 33.000 EUR pro Jahr.

Die Frage, was ein Rotary-Club so macht, stellt sich so mancher. „Rotary ist eine Wertegemeinschaft“, kann man auf der Webseite lesen und weiter: „Das Ziel von Rotary besteht darin, das Ideal des Dienens als Grundlage des Geschäfts- und Berufslebens zu fördern.“

Eines der großen Projekte, für die Rotary weltweit bekannt ist, ist der Kampf gegen die Kinderlähmung, auch Polio genannt. Seit 2016 ist Afrika von der fürchterlichen Krankheit befreit, jetzt setzt man bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) alles daran, die Krankheit auch in den letzten Ländern Asiens, so sie noch grassiert, unter anderem in Indien und Vietnam, auszurotten. Rotary unterstützt die WHO seit ziemlich genau 30 Jahren bei diesem Projekt. Der Kampf gegen die tückische Krankheit verschlingt Milliarden. Der Rotary St.Vith-Eifel war in den letzten 10 Jahren mit knapp 20.000 EUR dabei. Mittlerweile ist auch die Stiftung von Microsoft-Gründer Bill Gates und seiner Frau Melina Partner der Aktion. Die Aussichten auf Erfolg sind gut, auch wenn die Ausrottung des letzten Prozentes nicht einfach ist.

Doch die Eifeler Rotarier unterstützen auch viele andere Projekte, international und vor Ort. Als man im deutschen Fernsehen von Kinderhandel in Ghana und der Aktion der deutschen Krankenschwester Bettina Landgrafe hörte, war der Rotary aus St.Vith schnell als einer der Clubs dabei, die beschlossen, gemeinsam gegen dieses Übel anzugehen. Seitdem unterstützt man mit Rotariern aus Koblenz, vom Mittelrhein, aus Diekirch, Ettelbrück und Plombières-Welkenraedt die Hilfsorganisation „Madamfo Ghana“.

Lokal beteiligt sich der Club ebenfalls an vielen Projekten im Sozialbereich. So unterstützt man zum Beispiel die Lokalsektionen Eifel des Roten Kreuzes, das Seniorenheim St. Vith oder die Telefonhilfe der DG, aber auch Projekte wie die Wohngemeinschaft Deidenberg–Lommersweiler, den Krebshilfe und Palliativpflegeverband der DG, das Begleitzentrum Griesdeck oder den BehindertenSportClub der DG, die Roller Bulls und die Beschützende Werkstätte Medell, die Tagesstätte Meyerode, den Hof Peters und CAP 48.

Selbst Privatpersonen, die unverschuldet in Not geraten, können sich mit einem Hilfegesuch an den Rotary St.Vith-Eifel wenden. Selbst wenn man dort betont, nicht die Aufgaben eines ÖSHZ übernehmen zu wollen – und zu können. Vor kurzem überreichten die drei ostbelgischen Rotary Clubs aus St.Vith, Eupen und Malmedy jungen Abiturienten den sogenannten Kameradschaftspreis (Das GE berichtete).

Und woher kommt das Geld? Die rund 50 Mitglieder des Rotary zahlen jedes Jahr selbst einen Mitgliedsbeitrag, von dem ein großer Teil auf das Spendenkonto fließt. Außerdem organisiert der Rotary Club St.Vith-Eifel eine Reihe von Veranstaltungen mit dem Ziel, die Spendenkasse zu füllen.

Das wichtigste „Fund-raising-Ereignis“ des Jahres ist das jährliche Golfturnier, das traditionell Mitte September stattfindet. Dieses Jahr folgten rund 100 Golfer der Einladung des Clubs. Man traf sich in Clervaux, wo man einen ganzen Tag lang Golf spielte und einen schönen Tag gemeinsam genoss. Abends fand die Preisverleihung statt.

Dank der Unterstützung des Events durch Sponsoren konnte die Spendenkasse wieder aufgefüllt werden. „Damit können wir weiter unserer Zielsetzung nachkommen, zu helfen, wo Not am Mann ist“, zeigte sich Nico Holzheimer am Ende des Tages glücklich und zufrieden.