Raerener Schüler empfangen Besuch aus dem Kongo

Br. Benjamin Mvumbi berichtete den Raerener Schülern aus seiner Heimat und zeigte Fotos, u.a. von der in Belgien entwickelten Ziegelpresse.. | Klaus Schlupp

Die Raerener Kinder wissen Bescheid. „Es waren Sr. Monika und der Pastor Robi Kohnenmergen, die das angefangen haben“, sagt ein Sechstklässler. Inzwischen hat sich in der Gemeinde, die die Fläche der Provinz Lüttich umfasst, einiges getan. „Wir haben es geschafft, dass die Menschen bleiben und vor Ort eine Zukunft sehen“, sagt Mvumbi. Ein Stolz der Gemeinde sind die in Belgien entwickelte Ziegelpressen. Die sind perfekt den Bedürfnissen vor Ort angepasst. Ohne Strom oder andere Fremdenergie kann der Ziegelmacher sie bedienen und produziert so feste und wasserdichte Ziegel. Mit diesen Ziegeln bauen die Menschen feste Häuser und müssen so nicht mehr in Lehmhütten wohnen. Eine neue Pumpe sorgt für hygienisches Grundwasser. Die Kinder müssen nicht mehr in den Wald laufen, um verseuchtes Wasser zu holen, sondern besuchen die Schule. „Das Projekt gibt den Menschen bei uns ihre Würde zurück“, sagt Mvumbi. Denn es ist nachhaltige Hilfe, Hilfe, mit denen sich die Menschen selbst helfen. Denn die neuen Häuser bauen sich die Menschen schließlich selbst. Ein Medizinzentrum hat dafür gesorgt, dass die Diphtherie inzwischen ausgerottet ist.

Die politische Situation in Bandundu ist halbwegs erträglich. Natürlich spüren die Menschen die Diktatur und auch viele Flüchtlinge sind aus den Rebellenhochburgen in diese Region geflohen. Vor Ort schaffen es die Dorfgremien, lokale Konflikte zu lösen.

Der Kontakt der Raerener mit den Kongolesen läuft über Mails und Messanger und die Besuche Mvumbis. In den letzten Jahren war es für Besuche zu unruhig. Hinzu kommen noch die hohen Flugpreise und persönliche Hindernisse der Hauptakteure. Aber dennoch, der Kontakt steht, und die Raerener wissen, was mit dem Geld geschieht, das sie den Sternsingern in die Büchse stecken. Die Kinder fanden es jedenfalls spannend, was Mvumbi alles erzählte. Vieles wurde auch durch die gute Übersetzung von Alec (10) und Felix (11) verständlich. Beide haben einen wallonischen Familienhintergrund und sprechen Deutsch wie Französisch perfekt und im Alltag.

Für die Erstklässler hatte Mvumbi etwas Besonderes aus der Heimat mitgebracht. „Jabba jo oh, oh“, schallt es aus dem Saal. Die Kinder stehen im Kreis, und Mvumbi bringt ihnen ein Gebet mit Bewegung bei. Es geht darum, die Arbeit Gott anzuvertrauen. Den Zwergen macht das jedenfalls großen Spaß und der eine oder andere wird bestimmt am 3. Januar im Marienheim und zwei Tage später im Dorf dabei sein, wenn es gilt, die Häuser zu segnen und Geld für Bandundu zu sammeln, das konkret für Laborutensilien verwendet werden soll, damit die Krankenstation weiter gut arbeiten kann.