Paul Rom zu den Einrichtungstrends des Jahres: Ein Sofa für alle Fälle

Die Firma Rom ist mit einem Stand auf der Internationalen Möbelmesse in Köln vertreten. | privat

Auf der Internationalen Möbelmesse IMM in Köln werden noch bis Sonntag die angesagtesten Möbeltrends und Einrichtungsideen gezeigt. Was die Branche weiterhin antreibt, sind Individualität und schlichtes Design.

Das Sofa ist für viele Menschen der Inbegriff von Entspannung nach einem langen Arbeitstag. Ein Ort zum Durchatmen und Lümmeln. Paul Rom, Geschäftsführer des Eupener Polstermöbelherstellers Rom, geht bei seiner eigenen Couch keine Kompromisse ein: Das Design ist schlicht, die Sitzfläche breit und großzügig, die Funktionalität hoch. Auch sonst ist das Möbelstück auf die individuellen Bedürfnisse des 53-Jährigen abgestimmt: Der Bezug ist aus Stoff, in einem leicht blau angehauchten Greigeton, die perfekte Mischung aus Grau und Beige.

Aber nicht jeder mag es so wie Paul Rom, das hat auch die Möbelbranche seit einigen Jahren erkannt und setzt mehr und mehr auf Individualität. „Ein Sofa muss für jede Lebenssituation und jedes Wohnzimmer die geeigneten Komfortmöglichkeiten bieten“, erklärt Paul Rom.

Nicht nur die Firma Rom, sondern auch viele andere Anbieter, die in dieser Woche auf der Internationalen Möbelmesse in Köln ihre Neuheiten präsentieren, setzen auf ein Konzept, das da lautet: Alles ist möglich. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich der Kunde zwischen einem 2,70 Meter und einem 3,20 Meter breiten Sofa entscheiden musste. Heute wird, zumindest bei Rom, in 10-Zentimeter-Schritten gedacht.

Wenn man die Individualität in den Mainstream bringen will, muss man dafür sorgen, dass sie nicht überteuert ist.

Paul Rom

Der Kunde konfiguriert sein Sofa also selber – von der Farbe der Naht bis zur Höhe der Rückenlehne. Die Bandbreite der Variationsmöglichkeiten scheint unendlich. Doch das stellt die Branche in Zeiten von Onlineshopping vor eine Herausforderung, weiß Paul Rom: „Bei so vielen Möglichkeiten wächst auch die Unsicherheit. Bei drei Stoffen fällt die Wahl leicht. Bei hundert Stoffen sieht das schon ganz anders aus. Je mehr Auswahl, umso wichtiger ist es, dass ein Fachberater durch diese Vielfalt führt. Wie das im Bereich Online gehen kann, ist für die Branche eine Zukunftsaufgabe.“

Hinzu kommt: So viel Individualität hat ihren Preis. Und der liegt derzeit zwischen zehn und dreißig Prozent über dem, was ein Sofa von der Stange kostet. „Wenn man die Individualität in den Mainstream bringen will, muss man dafür sorgen, dass sie nicht überteuert ist. Das ist der Anspruch, den die Branche sich stellt: Einzelanfertigungen zu Serienkosten anzubieten“, erklärt Paul Rom.

Für die Firma Rom ist die Kölner Möbelmesse richtungweisend. Wer sich für Möbel und Einrichtung interessiert, wird die IMM lieben: „Es ist eine der größten und renommiertesten Einrichtungsmessen der Welt. Ein faszinierendes Schaufenster, unglaublich international. Alle namhaften Hersteller sind vertreten“, so Rom. Über 1.200 Aussteller aus 50 Ländern zeigen auf der IMM Inspirationen für jeden Raum und jeden Stil, von Basic bis High-End.

Grundlegend Neues wird auf der Kölner Möbelmesse nicht gezeigt. Bestehende Trends bewähren sich.

Keine der Trends, die Paul Rom in den vergangenen Tagen an den Ständen der Mitbewerber gesehen hat, seien jedoch wirklich neu. Vielmehr haben sich die Trends der vergangenen Jahre weiterentwickelt. Natur verbindet sich immer mehr mit Design, Landhausmöbel werden authentischer, Funktionsmöbel können immer mehr. Außerdem: Möbel im Preiseinstieg werden schicker. Große Möbelstücke kommen in diskreten Farben daher, Akzente werden mit Accessoires gesetzt. Mit farbigen Beistelltischen, Kissen und Lampen. Überhaupt seien große Möbel aktuell vom Design her schlicht, gleichzeitig komfortbetont und filigran. Originalität bleibt eher den kleinen Möbeln und Objekten vorbehalten.

Auch der Trend, verschiedene Stile zu mischen, bleibe bestehen, sei aber „schwierig“. Die Gefahr, sich zu vergreifen, sei hoch. Dann sieht es schnell aus, wie „gewollt und nicht gekonnt“. Aber so ist eben der Lauf der Dinge. Während vor zwanzig Jahren noch komplette Einrichtungskonzepte verkauft wurden, tauschen die Menschen heute regelmäßig ein einziges Teil aus. „Viele werfen nicht mehr alles raus und richten sich dann komplett neu ein. Vielmehr ist es so, dass die Leute nach einiger Zeit ein neues Teil kaufen, zum Beispiel ein neues Sofa, das sich dann ins Gesamtbild einfügt.“ Und die Kunden alle zwei Jahre zu sehen, statt einmal alle 15 Jahre, sei schließlich auch nicht schlecht. (sue)

Am Samstag und Sonntag ist die Messe für alle Einrichtungsliebhaber geöffnet. Tageskarten kosten im Vorverkauf 12 Euro, an der Kasse 24 Euro. Familienkarten kosten 25 Euro im Vorverkauf, an der Kasse 36 Euro. Die Messe öffnet um 9 Uhr (Samstag bis 18 Uhr, Sonntag bis 17 Uhr).