Nidrum stolz auf Rundumangebot



Mit der LokalRunde will die GE-Redaktion ihren Kontakt zur Leserschaft intensivieren. Deshalb wurden teils sehr ausführliche Telefonate geführt, um den Einwohnern in Elsenborn, Küchelscheid, Leykaul und Nidrum den Puls zu fühlen. Bei der LokalRunde, die auf insgesamt 25 Auflagen angelegt ist, geht es um gleichsam einfache und schwierige Fragen: Was ist los in den Dörfern? Über was wird gesprochen, gestritten und gelacht?

Vor allem die namensgebende Ortschaft Elsenborn genießt weit über die DG-Grenzen hinaus nationale Bekanntschaft. Dafür hat – neben der regelmäßigen Erwähnung in belgischen Wettervorhersagen – der in der Preußenzeit angelegte Truppenübungsplatz gesorgt. Um das großflächige Areal war es lange Zeit sehr ruhig. Das war nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass der militärische Standort viel von seiner Bedeutung als regionaler Arbeitgeber beziehungsweise als Kunde für Waren und Dienstleistungen eingebüßt hat.

Vor dem Aus stand die „Liebesbeziehung“ zwischen der Bevölkerung und dem Truppenübungsplatz vor knapp zehn Jahren. Damals wurde bekannt, dass die Firma Mecar in Elsenborn private Schießtests durchführte und dass Teile der verwendeten Munition das Schwermetall Wolfram enthalten solle. Doch das gehört längst der Geschichte an.

Die zwischenzeitliche Ruhe verschwand schlagartig, als im vergangenen Jahr im Lager ein vorübergehendes Auffanglager für Flüchtlinge, vor allem aus dem Mittleren Osten, eingerichtet wurde. Längst ist die anfängliche Aufregung wieder der üblichen Gelassenheit gewichen. Doch die Ängste und Befürchtungen waren groß. Sie gipfelten in Anfeindungen gegen Pastor Lothar Klinges, der als „Terroristenfreund“ beschimpft wurde.

In der Wirklichkeit beschränkte sich die „Belastung“ der Bevölkerung durch die bis zu 600 Asylbewerber – so ergab jedenfalls die Telefonbefragung – auf tägliche Spazierströme von Flüchtlingen über Zosterbach und Nidrum ins Zentrum von Bütgenbach. Seit wenigen Tagen ist der ganze „Spuk“ endgültig zu Ende. Bleibt die Frage, was dieses Intermezzo langfristig für „die Elsenborner“ bedeuten wird: Haben sie sich mit dem Phänomen wirklich auseinandergesetzt?

Deutlich mehr Sprengstoff birgt ein anderes Thema: Wenn es ums Thema Wasserqualität geht, dann vergeht den eigentlich so lebensfrohen Elsenbornern das Lachen. Es darf schon als außergewöhnlich betrachtet werden, dass sich so viele Interessierte zu einer Art Bürgerinitiative zusammengefunden haben. Viele Bürger fühlen sich von der Kommunalpolitik und speziell vom Gemeindekollegium mit ihren Sorgen um das Trinkwasser nicht ernst genommen. Im Gespräch mit den GrenzEcho-Mitarbeiterinnen wurden aber auch mehrere Stimmen laut, dass das Problem aufgebauscht werde. Das Wasser dürfte am Sonntagmorgen wohl zu einer Kernfrage werden.

Bei der LokalRunde muss sich zudem bewahrheiten, ob rund um den Veranstaltungsort Café Herbrand wirklich alles so prächtig funktioniert, wie es den Anschein hat. Das 900-Seelen-Dorf Nidrum profitiert von seiner Lage und damit vom geringen Durchgangsverkehr. Nur die Eingeweihten nutzen die Fahrt durch Nidrum als Abkürzung oder Alternativroute in Richtung Bütgenbach.

Die Nidrumer zeigten sich in der Telefonbefragung ausgesprochen zufrieden mit ihrer Lebensqualität. Dazu trägt sicherlich bei, dass sie noch Lebensmittel im Dorf selbst einkaufen können und nicht für jede noch so kleine Besorgung auf ein Fahrzeug angewiesen sind. Das dörfliche Rundumversorgungsangebot wird vervollständigt durch eine Dorfkneipe mit dazugehörendem Saal sowie eine Bäckerei.

Die Altgemeinde bilden aber nicht nur Elsenborn und Nidrum: Trotz einiger Kilometer Abstand zum „Rest“ gehören auch die Grenzorte Küchelscheid und Leykaul dazu. Obwohl ohne Dorfzentrum im eigentlich Sinn des Wortes sind die rund 100 Bewohner stolz auf ihre Heimat, die in den letzten Jahren für immer mehr Radtouristen zu einem Begriff geworden ist.

Schließlich wird es bei der LokalRunde unter anderem darum gehen, welchen Stellenwert die Altgemeinde Elsenborn in der Großgemeinde Bütgenbach einnimmt. Denn die Einschätzung, dass die vier Dörfer gegenüber Bütgenbach und Weywertz weniger gut abschneiden – etwa, wenn es um den Straßenbau und größere Investitionen geht – wird von vielen Elsenbornern und Nidrumern ohne Einschränkungen geteilt. Zu diesen und anderen Themen reden die GE-Journalisten Allan Bastin und Jürgen Heck bei der Talkrunde am Sonntag, 13. November, ab 11 Uhr im Saal des Cafés Herbrand in Nidrum mit Nicole Herbrand, Raymond Dahmen, Mario Noel und Gerhard Reuter.

Alle Einwohner von Elsenborn, Küchelscheid, Leykaul und Nidrum sowie alle interessierten Bürger sind, selbstverständlich bei freiem Eintritt, gern gesehene Besucher, Fragesteller und Diskussionsteilnehmer.

Und wie der Name es vermuten lässt, endet das Ganze mit einer LokalRunde, die das GrenzEcho im Café Herbrand ausgibt.