„Neue“ N62 stößt in Espeler auf wenig Begeisterung

Informationsabend zum Thema N62-Umgehungsstraße am Montagabend in Espeler. | 4



Im Herbst 2013 hatte der damalige wallonische Straßenbauminister Carlo Di Antonio (CDH) aus drei noch verbleibenden Routen die sogenannte Trasse 10 ausgesucht, die über 8,9 Kilometer von Grüfflingen-Hohenbusch westlich von Thommen, aber östlich vom Thommener Weiher, dann mit einer im Bereich des Eulensteins zu bauenden, 400 Meter langen Brücke über das Ulftal östlich an Espeler vorbei Richtung Kreisverkehr Schmiede verlaufen soll.

Dass diese Variante ganz und gar nicht nach dem Geschmack des größten Teils der Bevölkerung von Thommen und Espeler sein würde, ist schon seit Jahren bekannt und wurde auch am Montagabend bei der öffentlichen Versammlung im Saal „Zum Steinemann“ deutlich. In diesen Ortschaften befürchtet man eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität,sei es durch Sicht- oder Lärmbelästigung. Auch müssen wohl einige Land- und Waldbesitzer eines Teils ihrer Flächen enteignet werden. Entsprechend heftig fielen einige Wortmeldungen aus und in einem großen Transparent war von der Trasse 10 als „irrationale Lösung“ die Rede.

Während der Leiter der Straßenbaudirektion Verviers, Philippe Elsen, klar zu verstehen gab, dass die ausgewählte Trasse nicht mehr zur Disposition stehe, blieben aus Sicht der über 100 anwesenden Bürger zu viele Fragen offen. Vor allem, wie es überhaupt zur Auswahl dieser Trasse gekommen sei. Auch wurde vielfach die fehlende Bürgernähe bei der Ausarbeitung dieses „Jahrhundertsprojekts“ beklagt. „Es wurden vollendete Tatsachen geschaffen und wir müssen jetzt mit den Folgen fertig werden“, so der Tenor.

Burg-Reulands Bauschöffe Karl-Heinz Cornely warb für die Strecke: „Es handelt sich um einen Kompromiss, aber ich bin mir sicher, dass viele Bürger von der Umgehungsstraße profitieren und nur wenige einen Nachteil verspüren werden.“ Hauptziel sei es, möglichst viele Dörfer vom Transitverkehr nach Luxemburg zu entlasten.