Wieder ein Rückschlag für Bau des Eurostadions



Am Donnerstagabend stimmte der Gemeinderat von Grimbergen gegen die Abschaffung eines kleinen Weges auf dem Parkplatz C des Heysel-Geländes. Auf diesem Areal, das zum Gemeindegebiet von Grimbergen gehört, soll das Eurostadion entstehen. Voraussetzung ist allerdings, dass besagter Weg bebaut werden kann.

Es war eine denkbar knappe Entscheidung: 16 Gemeinderatsmitglieder stimmten für die Abschaffung des Weges, 16 dagegen (bei einer Enthaltung). Unter dem Strich ist der Antrag damit abgelehnt worden. Entscheidend dafür war die Haltung der Grünen (Groen), die zwar in der Mehrheit sitzen, aber gegen den Antrag votierten, weil sie sich auf dem Areal des Eurostadions mehr Grün- und weniger Büroflächen wünschen.

Ghelamco hatte den Weg in der Vergangenheit als „Geisterweg“ ohne öffentlichen Nutzen bezeichnet, der ein Projekt nationaler Tragweite torpediere.

Ghelamco, der Bauherr des Eurostadions, hatte im vergangenen Jahr versucht, die Erlaubnis zur Bebauung des Weges gerichtlich durchzusetzen. Allerdings war ein Friedensrichter zu der Einschätzung gelangt, dass der Weg sehr wohl noch genutzt werde. Weil dies aber immer dann nicht möglich ist, wenn der Parkplatz C bei Veranstaltungen genutzt wird, trug der Richter den Gemeindeverantwortlichen auf, eine Prozedur zur Abschaffung des Weges anzustoßen.

Ghelamco hatte sich zuletzt nicht über das weitere Vorgehen geäußert und angekündigt, den Gemeinderatsbeschluss abwarten zu wollen. Mit der nun getroffen Entscheidung wird man sich aufseiten des Bauherrn wohl kaum anfreunden können. Ghelamco hatte den Weg in der Vergangenheit als „Geisterweg“ ohne öffentlichen Nutzen bezeichnet, der ein Projekt nationaler Tragweite torpediere.

Wie es weiter geht, ist offen. Die Vorsitzenden der N-VA-Fraktionen im Grimberger Gemeinderat und im Brüsseler Regionalparlament, Philip Roosen und Johan Van Den Driesche, sprachen sich dafür aus, die Planungen ganz neu zu beginnen und eine Modernisierung des bestehenden König-Baudouin-Stadions ins Auge zu fassen. (boc)