Gegen gewalttätige Brüsseler Protestler wird vorgegangen



Die Sprecherin der Brüsseler Polizei, Ilse Van de keere, sagte am frühen Abend, die Lage in der Hauptstadt habe sich weitgehend beruhigt. Man versuche jetzt, sich einen Überblick über die bei der Kundgebung entstandenen Schäden zu verschaffen.

Die Sprecherin bestätigte, dass die Lage in der Brüsseler Innenstadt schon seit dem Vormittag sehr gespannt gewesen sei. Die Polizei habe Personenkontrollen an den Bahnhöfen und an den Brennpunkten der Protestkundgebung vorgenommen, potenziell gewalttätige Demonstrationsteilnehmer festgenommen und Straßensperren eingerichtet. Im frühen Nachmittag haben die Brüsseler Polizei nach ersten Zusammenstößen am kleinen Ring um Brüssel Verstärkung von anderen Einheiten angefordert und erhalten.

Die Demonstranten versuchten immer wieder, Polizeiabsperrungen zu durchbrechen und in abgesperrte Bereiche vorzufdringen. Polizisten wurden mit  Steinen, Rauchbomben und anderen Projektilen beworfen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein, um die Demonstranten abzudrängen. Auch berittene Polizisten kamen zum Einsatz. Schließlich wurden zwei Gruppen von Demonstranten umzingelt und die Personalien zahlreicher Personen wurden aufgenommen. Diejenigen, denen Gewalttaten vorgeworfen werden, wurden dazu in eine Polizeikaserne abtransportiert. Gegen zehn Personen sei eine gerichtliche Festnahme ausgesprochen worden – in zwei Fällen wegen früherer Straftaten und in acht Fällen wegen Vorfällen im Zusammenhang mit der Demo am Samstag – ließ die Staatsanwaltschaft wissen.

Während die Polizei sich mit dem Einsatz zufrieden zeigte und die gute Zusammenarbeit zwischen den Einheiten unterstrich, beklagten Teilnehmer an der Kundgebung ein „übertrieben hartes Vorgehen“ der Polizei. Ob es bei den Zusammenstößen auch Verletzte gegeben hat, wurde zunächst nicht bekannt. (belga)

Mehr zu den Protesten der französischen Gelbwesten und zu den Ausschreitungen in Paris lesen Sie hier