Vogelfang wieder erlauben? MR-Politiker rudern zurück



Nach der Diskussion, die u.a. in sozialen Netzwerken geführt wurde, zogen die beiden Autoren, Pierre-Yves Jeholet und Jean-Luc Crucke, eine Resolution wieder zurück. Ihr Vorstoß sei nicht im Namen der gesamten MR-Fraktion erfolgt, sondern Ausdruck einer persönlichen Initiative gewesen, hieß es. „Sie betonen zudem, dass ihr Vorstoß an strenge Auflagen geknüpft war und keinesfalls dem wilden oder auch kommerziellen Vogelfang die Tür öffnen sollte“, teilte die ostbelgische Regionalabgeordnete Jenny Baltus-Möres (PFF-MR) mit.

Einige Liebhaber, die den Vogelfang früher zumeist in der Familie als gelegentliche Freizeitbeschäftigung praktiziert hätten, bedauerten, dass diese langjährige wallonische Tradition im Gegensatz zur Jagd inzwischen nicht mehr erlaubt sei. „Der Text unterstützte daher, fernab von kommerziellen Zwecken, die Einführung eines klar reglementierten und kontrollierbaren Jagdgesetzes auch für gewisse Vogelarten, anstatt Grauzonen zu tolerieren.“ Der für den Tierschutz zuständige wallonische Regionalminister Carlo Di Antonio (CDH) hatte das Vorhaben kategorisch abgelehnt. In seinen Augen stammt die Idee aus einer „anderen, längst vergangenen Zeit“. Wer davon ausgehe, dass der Vogelfang zur Umwelterziehung beitrage, liege „komplett falsch“. Vogelfang habe mit Tierschutz überhaupt nichts zu tun. Vogelfang ist seit 1993 in der Wallonie verboten. Bis dahin war er während 20 Jahren unter gewissen Bedingungen geduldet, was aber immer wieder für Diskussionen gesorgt hatte. (um/sc)