Ryanair-Piloten wollen mitten in der Urlaubszeit streiken

Die belgischen Ryanair-Piloten kündigten am Donnerstag für den 25. und 26. Juli einen Streik an. | reporters

Passagiere des Billigfliegers Ryanair müssen sich am Donnerstag kommender Woche (12. Juli) auf einen Streik der irischen Piloten einrichten. Die Arbeitsniederlegungen seien in einer Urabstimmung mit einer Mehrheit von 99 Prozent beschlossen worden und würden 24 Stunden dauern, teilte die irische Gewerkschaft IALPA im Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Der Unmut über die schlechten Arbeitsbedingungen von Piloten und Bordpersonal ist nicht neu.

Der Streik könnte viele Sommerurlauber treffen. Ryanair fliegt von Irland aus auch Belgien an. Die Airline gab sich auf Twitter enttäuscht und betonte, dass die Abstimmung nur im Namen einiger Hundert irischer Piloten gewesen sei. Ryanair habe aber mehr als 4.000 Piloten. Man wolle am kommenden Dienstag alle Flugpassagiere aus Irland darüber informieren, ob sie von diesem „unnötigen Streik“ betroffen seien. Viele Kunden reagierten empört über das knappe Zeitfenster von zwei Tagen.

Wie ein Schlag ins Gesicht dürfte für die Airline die Ankündigung des belgischen, spanischen, portugiesischen und italienischen Bordpersonals gewesen sein, an zwei Tagen Ende Juli (25. und 26.) zu streiken.

Der Unmut über die schlechten Arbeitsbedingungen von Piloten und Bordpersonal ist nicht neu. Sie verdienen weniger als ihre Kollegen bei anderen Fluggesellschaften. Außerdem wird von ihnen eine große Flexibilität vorausgesetzt – auch in geografischer Sicht.

Ryanair ist mit rund 430 Flugzeugen, 130 Millionen Passagieren pro Jahr und mehr als 4.000 Piloten der größte Anbieter von innereuropäischen Flügen.

Die Airline hatte im vergangenen Herbst aus Pilotenmangel erhebliche Probleme und musste rund 20.000 Verbindungen streichen. Ryanair-Chef Michael O’Leary gab damals einen Kurswechsel bekannt und erklärte, dass man die bisher strikt anti-gewerkschaftliche Linie aufgebe und Verhandlungen für das gesamte fliegende Personal anstrebe. (um/dpa)