Nach tödlichem Unfall mit „Gelbweste“: Lkw-Fahrer gefasst


Zunächst wurde am Samstagnachmittag der Lastwagen des Tatverdächtigen auf einem Parkplatz im niederländischen Tilburg sichergesellt. Bis dato fehlte vom Fahrer jede Spur. Um den Mann schnellstmöglich ausfindig zu machen, wurde ein europäischer Haftbefehl erlassen - mit Erfolg.

Die zuständige Staatsanwaltschaft warnte indes jedoch davor, von Mord zu sprechen - unterstrich aber auch, dass man nicht mehr von einem Unfall ausgehen könne.

Bei dem Toten handelt es sich um einen 50 Jahre alten Lütticher namens Roger. Er war am Freitagabend gegen 19 Uhr bei „Gelbwesten“-Protesten auf der Autobahn E25 zwischen Lüttich und Maastricht auf der Höhe von Visé von dem Lastwagen angefahren worden und gestorben.

Die „Gelbwesten“-Bewegung hatte sich Mitte November in Frankreich formiert, um gegen die Reformpolitik von Präsident Emmanuel Macron und gegen als zu niedrig empfundene Kaufkraft zu protestieren. Daraufhin waren auch hierzulande mehrfach Menschen mit gelben Warnwesten auf die Straßen gegangen.

Am frühen Samstagnachmittag hatten sich über 200 „Gelbwesten“ Lütticher Bahnhof Guillemins versammelt, um dem verstorbenen Demonstranten zu gedenken. Die Protestanten richteten nicht nur eine kleine Gedenkstätte ein, sondern verteilten auch gelbe Rosen an vorbeilaufende Passanten. Anschließen machte sich der „Gelbwesten“-Tross zu einem Schweigemarsch durch die Innenstadt in Richtung Place Saint-Lambert auf.

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Aber nicht nur in Lüttich wurde dem Verstorbenen gedacht, auch in Mons, Brüssel und Namur gab es Kundgebungen und Gedenkminuten. (belga/dpa)