Meakusma veröffentlicht mit Tomaga neue Platte

Das Duo Tomaga ist vor allem live ein Genuss. | Alexander Klich



Genre-Einschränkungen gibt es auch dort nicht. Veröffentlicht wird, was den Labelbetreibern gefällt, als originell und im besten Fall zeitlos relevant erscheint. So wie beim aktuellen Album „Music For Visual Disorders“ von Tomaga.

Ehrung durch die BBC: „Tomaga ist die beste Band in Großbritannien.“

Hinter dem Projekt stecken die Schlagzeugerin Valentina Magaletti und Tom Relleen an den elektronischen Klangerzeugern. Nachdem die beiden sich in diversen anderen Projekten betätigt und unter anderem mit Post-Punk Legende Charles Hayward (This Heat) gespielt haben, erscheint nun ihre erste Platte in diesem Jahr. Die Stücke wurden in der Vergangenheit von verschiedenen Künstlern und Kuratoren zur Begleitung und Untermalung von visuellen Kunstwerken, Tanz und Ausstellungen genutzt. Unter anderem waren sie beteiligt an der Ausstellung „Are We All Water“ von Yoko Ono, die nicht nur Bekanntheit durch ihre Ehe mit John Lennon erlangte, sondern schon vorher eine anerkannte Künstlerin der Fluxusbewegung war. Anhand einer breiten Palette von Instrumenten verweben Tomaga Einflüsse von Outer-Space Jazz, Drones, elektronischer Musik aus den 70ern, versetzt mit Spuren von Industrial und Minimal Music, miteinander.

Es handelt sich um eine sehr moderne Interpretation zeitgenössischer und Avantgarde Musik, die allerdings nicht so akademisch daherkommt, wie man vermuten könnte. Das ist dem intuitiven Ansatz der Musiker zu verdanken, die genannte Stilrichtungen nur als lose Orientierungspunkte nutzen, um ziemlich frei und spielerisch daran entlang ihre eigene musikalische Ausdrucksweise zu entwerfen.

Im September ist das Duo auch live in Eupen zu erleben. Nach Auftritten im Rahmen eines intimen Konzerts im Foyer des Jünglingshauses und 2016 auf der Premiere des Meakusma Festivals kommt es beim Meakusma Festival (7.bis 9. September) zu einem dritten Konzert. Dies zeigt, wie sehr Meakusma vom musikalischen Schaffen der Band begeistert ist. Normalerweise darauf bedacht, Wiederholungen so gut es geht zu vermeiden, wird bei Tomaga, wie bei einer Handvoll anderer ausgewählter Künstler, eine Ausnahme gemacht. Das liegt unter anderem an der schieren Qualität ihrer Live-Auftritte. Das BBC Radio 3 meldete kürzlich: „Wir glauben, dass Tomaga derzeit die beste Liveband in Großbritannien ist.“ Und obwohl die beiden Musiker einen unverkennbaren Sound aufweisen, ist ihre Musik immer wieder überraschend und vielfältig genug, um etwas Neues zu transportieren. Dieses Jahr spielen sie einen Live-Soundtrack zum Okkult-Filmklassiker „Lucier Rising“ (Kenneth Anger, 1966).

Platte ist limitiert

  • Die Schallplatte Tomaga – Music For Visual Disorders (Katalognummer mea023) ist auf 300 Pressungen limitiert.
  • Wer den physischen Tonträger erwerben möchte, sollte sich beeilen. Danach ist das Album weiterhin digital erhältlich.
  • Ebenfalls auf Meakusma erschienen: Going – III (Disque D’ORgue) (mea022/sw015) – Das aktuelle Album des Brüsseler Quartetts: „70s crossover jazz and minimalistic and at times downright futuristic electronic music.“
  • Erhältlich über:www.meakusma.org

Meakusma goes to New York

  • Neben den Tätigkeiten in der Heimat kommt es im Mai zu zwei Events mit Meakusma-Beteiligung in New York.
  • Am 11. Mai findet eine Labelnacht im Commend statt. Dabei handelt es sich um einen kreativen Treffpunkt, der zugleich als Standort für Events und Ausstellungen, als Platten- und Klamottenladen und als Hauptquartier des Labels RVNG dient.
  • Auf dem Programm stehen Brian Close & Kiki Kudo von Georgia, L’estasi Dell’oro und meakusma dj’s.
  • Am 17. Mai spielen Ghost Producer, Brian Close von Georgia, Bryce Hackford (veröffentlichte ebenfalls auf meakusma) und meakusma dj’s im Trans-Pecos.

(red/mv)