Landesweite Befragung über Gesundheit und Lebensstil

Im Januar beginnt eine landesweite Gesundheitsumfrage, in deren Rahmen mehr als 10.000 Bürger befragt werden sollen. Die Umfrage wird auch in den neun deutschsprachigen Gemeinden durchgeführt. Illustrationsfoto: dpa | 4



Seit 1997 organisieren das Wissenschaftliche Institut für Volksgesundheit (ISP) und StatBel (Statistics Belgium) alle fünf Jahre diese umfassende Erhebung, um die gesundheitlichen Entwicklungen zu untersuchen und die spezifischen Bedürfnisse der Bevölkerung in Bezug auf Pflege und Prävention zu ermitteln. Die in diesem Rahmen erhobenen Daten liefern den Behörden aufgrund ihrer Bandbreite wichtige Anhaltspunkte für die Entwicklung einer bürgernahen Gesundheitspolitik.

Die Umfrage sammelt Informationen, die es ermöglichen, Gesundheitstrends und -schwankungen in der belgischen Bevölkerung im Laufe der Zeit zu verfolgen. Zu diesem Zweck werden Daten über den Gesundheitszustand und das Wohlbefinden, aber auch über andere Aspekte wie Drogenkonsum, die Inanspruchnahme verschiedener Gesundheitsdienstleister, den Zugang zur Versorgung, altersbedingte Einschränkungen und Hilfestellungen für ältere Menschen, Mund- und Zahngesundheit, Ernährungsgewohnheiten, Alkoholkonsum, körperliche Aktivität usw. erhoben.

Damit die Umfrageergebnisse verlässlich sind, müssen möglichst viele Personen befragt werden.

Die von der ISP durchgeführten Analysen dienen nicht nur zur Bestandsaufnahme, sondern zielen auch darauf ab, die Regionen des Landes oder Bevölkerungsgruppen (nach Alter, Geschlecht, wirtschaftlichem oder sozialem Status, Umwelt) zu ermitteln, die Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind.

Damit die Umfrageergebnisse verlässlich sind, muss eine möglichst große Anzahl von Personen befragt werden. Mehr als 10.000 Menschen werden im Laufe des Jahres befragt. Sie werden aus etwa 6.000 belgischen Haushalten, die in 158 Gemeinden des Landes offiziell gemeldet sind, nach dem Zufallsprinzip ermittelt. Je nach Größe des Haushalts werden ein bis vier Familienmitglieder auf Fragen eines zertifizierten professionellen Interviewers antworten. Die Teilnahme an dieser Studie ist freiwillig. Aber es ist wichtig, dass die ausgewählten Personen sich auf die Befragung einlassen. Nur so erhält man zuverlässige und repräsentative Ergebnisse. Diese Daten werden unter anderem dazu verwendet, die Wirksamkeit unseres Gesundheitssystems zu verbessern, sowohl im Hinblick auf den Schutz der öffentlichen Gesundheit als auch auf die Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung.

Die Befragten müssen einen Fragebogen ausfüllen.

Haushalte, die für die Gesundheitsbefragung 2018 ausgewählt wurden, erhalten eine offizielle Einladung des ISP/StatBel und eine Broschüre, in der die Ziele der Befragung und ihre praktische Umsetzung erläutert werden. Ein autorisierter StatBel-Interviewer wird die zu Befragenden zwecks Terminabsprache kontaktieren. Er besucht die Betroffenen zu Hause. Unter anderem muss ein Fragebogen ausgefüllt werden.

Einigen Personen wird angeboten, die Untersuchung in einem zweiten Schritt und, wenn sie dies wünschen, mit einer häuslichen Untersuchung durch eine qualifizierte Krankenschwester fortzusetzen. Im Rahmen dieser „Komplementäruntersuchung“ misst die Krankenschwester eine Reihe von Parametern wie Blutdruck, Taillenumfang oder Greifkraft und entnimmt eine Blutprobe zur Bestimmung des Cholesterinspiegels. Es ist also eine Gelegenheit, einen kurzen und kostenlosen Gesundheitscheck durchzuführen.

Die durch Befragung und Fragebogen erhobenen Daten der 10.000 Teilnehmer werden anonymisiert. Sie werden dann statistisch vom ISP ausgewertet. Die wichtigsten Ergebnisse, wie z. B. beobachtete Trends, werden den Behörden auf föderaler und regionaler Ebene mitgeteilt. Die ersten Schlussfolgerungen dieser neuen Gesundheitsstudie werden gegen Ende 2019 vorliegen.

Die Ergebnisse von Gesundheitserhebungen werden verwendet, um die Entwicklung einer Reihe von Gesundheitsproblemen in der Bevölkerung zu beobachten und neue Bedürfnisse und Lücken zu identifizieren, die geschlossen werden müssen. Sie helfen, gesundheitspolitische Entscheidungen zu treffen und ihre langfristigen Auswirkungen zu bewerten. (um)