Freiwillige testen Polio-Impfstoff in Containerdorf

Das Containerdorf auf dem Parkplatz der Uniklinik Antwerpen. | belga

Polio ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die in der Vergangenheit immer wieder zu Massenerkrankungen mit Todesfällen geführt hat. In den letzten Jahrzehnten ist die Kinderlähmung dank der verfügbaren Impfung jedoch weltweit immer seltener geworden – viele Regionen sind sogar ganz poliofrei. Trotzdem ist die Impfung gegen Polio auch in poliofreien Gebieten nach wie vor wichtig, denn: Solange nicht jeder Mensch ausreichend geimpft ist, kann die Kinderlähmung durch eingeschleppte Erreger jederzeit erneut ausbrechen. Nur wenn keine Impflücken mehr bestehen, kann es gelingen, Polio ganz auszurotten. „In mehr als hundert Ländern, vor allem Entwicklungsländern, wird die orale Version des Impfstoffs verwendet. Er liefert besonders gute Ergebnisse, hat aber eine selten vorkommende Nebenwirkung. Er kann selbst Polio verursachen – ein auf eine Million Mal“, erläutert Professor Pierre Van Damme von der Uni Antwerpen. „Jetzt, wo wir uns auf der Zielgeraden einer poliofreien Welt befinden, können wir nicht zulassen, dass mehr Fälle von Polio durch menschliche Einwirkung verursacht werden als auf natürliche Weise“, führt der Experte weiter aus. „Das ist der Grund, um neue, sicherere Impfstoffe zu entwickeln. In Antwerpen testen wir jetzt einen neuen oralen Impfstoff.“

Noch ist das Containerdorf in Antwerpen leer, denn die Testpersonen müssen noch ausgesucht werden. Die Kandidaten im Alter von 18 bis 50 Jahre müssen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen (gz)