Ecolo kritisiert Umfrage

Der Ecolo-Abgeordnete Marc Niessen | David Hagemann

Der Ecolo-Abgeordnete Marc Niessen hatte dazu eine Frage im zuständigen Ausschuss an Jugendministerin Isabelle Weykmans (PFF) gestellt, zeigte sich mit der Antwort aber nicht zufrieden. „Bei der Umfrage waren in manchen Fällen wertende Urteile über Fähigkeiten von Jugendarbeitern und ehrenamtlichen Mitgliedern sowie über die Arbeit der Regierung erfragt worden“, heißt es in einer Mitteilung der Grünen. Während die Ecolo-Fraktion die Meinung vertritt, dass in solchen Fällen die Anonymität der Befragten oberstes Gebot sein sollte, habe sich die Ministerin für die Verwendung des Klarnamens ausgesprochen. Weykmans sehe bei der Benutzung des Namens den entscheidenden Vorteil darin, dass eine bessere Auswertung stattfinden könne. „Ich finde das Vorgehen, so wie es gerade an den Tag gelegt wurde, besorgniserregend“, so Marc Niessen der Pressemitteilung. Er plädiert dafür, zukünftige Umfragen anonymisiert anzubieten. „Wenn es um die Evaluierung des Jugenddekrets geht, dann kann ich nicht nachvollziehen, dass derart wertende Fragen der einzelnen Angestellten und Ehrenamtlichen nötig sind“, kommentiert Niessen weiter. Ob unter diesen Umständen Arbeitsleistung von Vorgesetzten und Kollegen frei bewertet würden, sei nicht klar. Für Ministerin Isabelle Weykmans stelle dies keine Hürde dar. Meinungsfreiheit herrsche schließlich auf allen Ebenen. Der „Kunde“, wie Weykmans die Einrichtungen genannt habe, sei frei in der Bewertung der Dienstleistung, die ihm geboten würde.

Gerade diese Analogie verdeutliche das Unverständnis für die Problematik, die Marc Niessen aufwerfen wollte. „Die Einrichtungen sind nicht Kunde, wenn sie von der Regierung abhängen. Offen negative Bewertungen sind unter diesen Voraussetzungen kaum zu erwarten“, denkt der Ecolo-Politiker. Dass das gesamte Ministerium so vorgehe – wie Weykmans weiter ausgeführt habe – sei in den Augen der Ecolo-Fraktion fragwürdig und sollte im Grundsatz hinterfragt werden. (red)