Belgische Notare haben Hochkonjunktur

Die Zinsen sind niedrig, die Belgier kaufen - und die Notare haben alle Hände voll zu tun. | belga



Die belgischen Notare können sich über zu wenig Arbeit nicht beklagen. Alleine im Frühjahr dieses Jahres wurden 14 Prozent mehr Hypothekenurkunden als im Vorjahreszeitraum ausgefertigt. Hinzu kamen weitere Zuwächse bei den Scheidungen und den Erbangelegenheiten. Dadurch seien personelle Engpässe entstanden. Etwa 400 neue Stellen seien nötig, berichteten am Samstag die Tageszeitungen „Het Nieuwsblad“ und „Het Belang Van Limburg“.

Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Mitarbeiter in den Notarstuben des Landes von 7.100 auf 7.500. „Eine solche Zunahme erwarten wir auch im laufenden Jahr“, erklärte Christian Luyten vom Kgl. Verband der Belgischen Notare. Die Zahl der zu bearbeitenden Akte steigt und steigt. Alleine im Jahr 2015 waren es landesweit 925.000. Grund für die rasante Entwicklung: das niedrige Zinsniveau. „Dadurch schlagen viele Belgier auf dem Immobilienmarkt zu“, so Luyten. Doch für die Hochkonjunktur bei den Notaren sorge nicht nur die Zinspolitik. So sei das Leben im Allgemeinen heutzutage weniger stabil und mit mehr Unwägbarkeiten behaftet. „Es gibt beispielsweise immer mehr Lebensgemeinschaften. Um festzulegen, wer im Falle einer Trennung was bekommt, sind viel mehr Absprachen als früher zu treffen“, erklärt der Sprecher des belgischen Notarverbandes. (belga)