Airbnb: Flandern führt Regelwerk ein

Wer in Flandern sein Haus oder seine Wohnung an Urlauber vermieten möchte, muss dabei ab dem 1. April einige Bestimmungen beachten. Auf Drängen von Tourismusminister Ben Weyts (N-VA) wurde ein Regelwerk eingeführt.

So müssen Privatleute für ihre als Unterkunft vermietete Wohnung eine Feuersicherheitsbescheinigung vorlegen. Die Immobilie muss zudem mit einem Feuerlöscher, Rauchmeldern, einer Löschdecke und einer Brandschutzordnung in vier Sprachen ausgestattet sein. Es muss mindestens zwei Fluchtmöglichkeit geben. Als solche gelten auch Fenster Richtung Straße. Airbnb-Anbieter müssen sich registrieren, eine Haftpflichtversicherung abschließen und ein Leumundszeugnis vorlegen. Wer sich an diese Vorgaben nicht hält, riskiert ein Bußgeld in Höhe von 250 bis 25.000 Euro – je nach Schwere der Missachtung.

Allerdings stellt Flanderns Tourismusminister großzügige Übergangsphasen in Aussicht: „Wer sich vor dem 1. April registriert, muss nicht unmittelbar alle erforderlichen Dokumente vorlegen können. Die Kontrolleure sollen auch eher eine beratende Funktion haben“, so Weyts.

Airbnb ist vielen Städten zunehmend ein Dorn im Auge, und dabei spielt weniger die Brandgefahr eine Rolle, sondern vielmehr die Konkurrenz zu kommerziellen Unterkünften wie Hotels und Bed&Breakfasts. So haben nach Angaben der Tageszeitungen „De Standaard“ und „Het Nieuwsblad“ mehrere flämische Städte Maßnahmen gegen Airbnb ergriffen. Beispielsweise wolle Gent verfügen, dass Privatleute ihre Häuser und Wohnungen nur noch maximal an 60 Tagen pro Jahr über Airbnb vermieten dürfen und die Plattform selber dies kontrollieren muss. (belga/boc)