Im Unitas über Schulen, Verkehr und Dörfer reden - Lokalrunde kommt nach Grüfflingen



Bei der LokalRunde, die auf insgesamt 25 Auflagen angelegt ist, geht es um gleichsam einfache und schwierige Fragen: Was ist los in den Dörfern? Über was wird gesprochen, gestritten und gelacht?

Bei der lokalen und lockeren Talkrunde sollen Personen und Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben zu Wort kommen, die sich um die Ortschaft verdient gemacht haben. Diesmal stehen beziehungsweise sitzen die Politiker also in der zweiten Reihe. Angesprochen werden soll aber auch die GrenzEcho-Berichterstattung. Welche Themen sollte das GE stärker berücksichtigen, ist dabei eine der wichtigsten Fragen.

Aufs Tapet kommen sollen gezielt aber auch jene Themen, die den Bürgern unter den Nägeln brennen. Aus diesem Grunde werden zurzeit einige Bürger der neun Ortschaften telefonisch kontaktiert. Sie werden darum gebeten, uns ihre Meinung zu sagen und unser Wissen über Probleme und Sorgen zu vertiefen.

Typisch für den südlichsten Teil der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist die Tatsache, dass die Altgemeinden aus einer Vielzahl von Dörfern und Weilern bestehen/bestanden, in diesem Fall Aldringen, Maspelt, Espeler, Braunlauf, Weisten, Grüfflingen, Oudler, Thommen und Maldingen. Entsprechend breit gefächert dürften die Themen sein, die am 15. Januar angesprochen werden.

Diese dörfliche Struktur hat unmittelbare Auswirkungen auf die Schullandschaft. Trotz der doch sehr großzügigen DG-Normen geraten immer wieder Schulniederlassungen in Bedrängnis, weil sie nicht die erforderlichen Mindestschülerzahlen nicht vorweisen können. Jüngstes Beispiel ist der Anfang September umgesetzte – und zunächst auf ein Jahr angelegte – Zusammenschluss der Kindergärten Maldingen und Kreuzberg.

Die dörfliche Struktur hat unmittelbare Auswirkungen auf die Schullandschaft.

Vor diesem Hintergrund drängt sich als bei der LokalRunde zu beantwortende Frage auf, welcher Aspekt Priorität genießen soll: die Aufrechterhaltung von Kleinstschulen zwecks Stärkung des dörflichen Zusammenhalts oder bessere Chancen, soziale und pädagogische Zielsetzungen umsetzen zu können. Die überwiegende Mehrheit der Bürger spricht sich klar für die Dorfschulen aus.

Eigentlich ständig zur Tagesordnung stehen die Themen Verkehr und Verkehrssicherheit. So konkretisieren sich beispielsweise allmählich Pläne, an der N827 in Maldingen verkehrsberuhigende Maßnahmen.

Noch keine unmittelbare Lösung zeichnet sich hingegen für die noch stärker befahrene N62 ab, die viele Pendler ins Großherzogtum Luxemburg zweimal täglich benutzen: 12.000 bis 15.000 Fahrzeugbewegungen werden hier täglich gezählt. Die Regionalstraße führt durch mehrere Ortschaften, ist kurvenreich und nicht zuletzt deshalb unfallträchtig. Seit Jahren zählt es zu den Allgemeinplätzen, dass für dieses Teilstück eine Alternative, sprich Umgehungsstraße her muss. Doch keine der vorgeschlagenen Trassen stößt auf Einstimmigkeit. Mittlerweile hat sich der zuständige Regionalminister Maxime Prévot (CDH) zwar für eine Trasse ausgesprochen und eine Anschubfinanzierung für die neue Schnellverbindung in das Großherzogtum Luxemburg in Aussicht gestellt. Die Baukosten sollen zwischen 25 und 30 Millionen Euro liegen. Vorgesehen ist, ein erstes Teilstück noch vor dem Ende der laufenden Legislaturperiode (2014-2019) in den Infrastrukturplan aufzunehmen.

15.000 Pendler befahren täglich die N62 von und ins Großherzogtum.

Von Bedeutung für die nachhaltigen Überlebenschancen der Dörfer und Weiler ist der Standortfaktor Lebensqualität. Das fängt mit der Nachfrage für Wohnraum und Bauland an. Das Problem ist keineswegs spezifisch für die Altgemeinde Thommen, aber durchaus aktuell: Derzeit scheint das Angebot deutlich unter der Nachfrage zu liegen. Ob die hohen Grundstückspreise der Grund oder das Resultat dieser Entwicklung sind, bleibt zu ermitteln.

Zu diesen und anderen Themen reden die GE-Journalisten Arno Colaris und Jürgen Heck bei der Talkrunde am Sonntag, 15. Januar, ab 11 Uhr im Saal Unitas in Grüfflingen bei freiem Eintritt mit Stephan Knell aus Braunlauf,  Marion Scheuren-Königs aus Maldingen, René George aus Grüfflingen und Andreas Jodocy aus Oudler .

Alle Einwohner der verschiedenen Ortschaften sowie alle interessierten Bürger sind, selbstverständlich bei freiem Eintritt, gern gesehene Besucher, Fragesteller und Diskussionsteilnehmer. Und wie der Name es vermuten lässt, endet das Ganze mit einer LokalRunde, die das GrenzEcho im Saal Unitas ausgibt.