Handwerker des Lichts: André Blank im „Atelier IS“

Er gehört zu den renommiertesten Künstlern Ostbelgiens. 1914 in Raeren geboren, begann er schon mit 15 Jahren ein Studium an der Lütticher Kunsthochschule St. Luc. Später unterrichtete er selbst an den Kunsthochschulen von Lüttich und Tournai.

Doch auch nach vielen Ausstellungen und langer Lehrtätigkeit wollte André Blank sich nicht als Künstler bezeichnen. Lieber nannte er sich einen Handwerker. Und wer so mit Öl, Acryl, Tusche und Gouache umgehen kann, versteht in der Tat sein Handwerk, im besten Sinne des Wortes. Im Laufe seines langen Schaffens experimentierte Blank immer wieder mit vielerlei Material und verschiedenen Techniken, immer offen für neue Erfahrungen und stets neugierig und auf der Suche nach neuen Inspirationen. Seinem Heimatort Raeren blieb er aber ein Leben lang treu, schätzte das ländliche Leben und schöpfte Kraft daraus.

In Walhorn sind Werke ausgestellt, die eine Art Querschnitt seines Schaffens von 1957 bis 1987 zeigen. Besonders die Vielfalt der Techniken und Darstellungen überrascht: Öl auf Leinwand, Öl auf Holz und Papier, Tuschearbeiten, Gouache auf Karton, Öl und Tusche auf Karton, Öl mit Polyesterlack, Aquarelle, Druckerschwärze. Mal abstrakt, mal figurativ, farbig oder dunkel, klar gegliedert oder kühn geschichtet.

Die meisten Werke tragen keinen Titel, sodass der Betrachter ohne Interpretationshilfe auskommen muss. Wer sich aber darauf einlässt, dem erschließen sich immer neue Ansichten. Ein Beispiel dafür bietet „Signe N 14“, eine Arbeit in Tusche auf Papier. Auf den ersten Blick erinnert das Bild an kalligrafische Zeichen. Oder handelt es sich doch um eine Landschaft? Die Silhouette einer Stadt am Horizont? Genau das schätzt Galeristin Inge Sauren an André Blank. „Eigentlich passt er perfekt in diese Zeit: man muss sich dazu zwingen, ruhig zu werden und sich das Bild anzusehen. Dann kommt es so richtig, dann sieht man immer mehr darin“, sagt sie. Die Begeisterung war den Besuchern der Vernissage anzumerken. Auch viele Raerener hatten den Weg in die Galerie gefunden, um die Arbeiten ihres vor 30 Jahren verstorbenen Mitbürgers zu betrachten.

Wer die Ausstellung besuchen möchte, hat noch bis Sonntag 21. Mai einschließlich die Gelegenheit dazu. Die Öffnungszeiten: samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung.

Atelier I.S., Heidestraße 39, Walhorn, Tel.: 087/631690, Mail: info@atelier-is.be, www.atelier-is.be