Gut besuchte LokalRunde in Amel



Gesprächspartner der GrenzEcho-Journalisten Jürgen Heck und Allan Bastin waren Claudia Zanzen, Bernd Niessen, Erwin Wiesemes und Manuel Schöpges.

Nach der Vorstellung dieser Gesprächspartner ging es zunächst um das Thema Tourismus, wo Bernd Niessen im Vorfeld der LokalRunde von einem „weißen Fleck auf der Landkarte“ gesprochen hatte. Man sei zwar zufrieden mit dem, was man habe, aber freue sich über im Entstehen begriffene neue Initiativen, die sich hier entwickeln, hieß es aus der Gesprächsrunde und auch aus dem Publikum. Förster Erwin Wiesemes erläuterte, dass der Wald zwar zweifellos der touristische Trumpf der Ortschaft sei, dass es aber bei vielen Projekten noch Luft nach oben gebe. Er nannte Goldwäscherei oder Mühlsteingrube und regte an, dass man sogar eine touristisch-historische Route in Montenau  ins Leben rufen könne. Als Bernd Niessen auf das  gescheiterte Museumsprojekt „Antoniushäuschen“ angesprochen wurde, verschlechterte sich seine Laune angeblich gleich. Bürgermeister Schumacher wurde ebenfalls in die Diskussion um dieses Thema einbezogen und erläuterte die Entscheidungsfindung, was dann gleich auch zu kontroversem Austausch in der Runde führte. „Kunst und Kultur haben es schwer in unserer Gemeinde“, sagte Niessen bedauernd.

Claudia Zanzen aus Deidenberg wurde auf das Thema Vereinsleben angesprochen. Aus Sicht ihrer Familie und aus Sicht der Dorfgemeinschaften ging sie auf die Vorteile des Vereinslebens ein. Mitten im Sommer wurde es dann sogar karnevalistisch, als die Geschichte der „Degdeberger Tünnesse“ zur Sprache kam. Auch der Theaterverein und andere Vereinigungen wurden angesprochen, es wurde auch etwas lebhafter im Saal, so wie es  bei einem ordentlichen Frühschoppen sein sollte. Manuel Schöpges erläuerte, warum ein Junggesellenverein auch heute noch attraktiv ist und warum er eine wichtige Rolle in den Dörfern spielt. Eine Bündelung der Kräfte zwischen den Vereinen wurde aus der Runde angeregt, was für bestätigendes Kopfnicken sorgte.

Mit besonderem Bezug auf die Ortschaft Schoppen kam ein weiteres heißes Thema zur Sprache, nämlich die schlechten Handy- und Internetverbindungen. Dabei sorgte die Aussage von Manuel Schöpges, dass man auch – oder sogar gerade – ohne Handy und Internet eine schöne Zeit erleben könne, schon fast für begeisterte Zustimmung des Publikums. Das Geschäftsleben in den verschiedenen Ortschaften wurde in der Gesprächsrunde angesprochen und die Bevölkerung in dem Zusammenhang dazu aufgerufen, ihre Brötchen und andere Konsumgüter im eigenen Ort, in der eigenen Gemeinde zu kaufen und so einerseits Wert auf Qualität zu legen und andererseits die lokalen Geschäfte zu fördern. Wenn man sage „es läuft doch noch“, dann könne das auch schon „der Anfang vom Ende“ sein, hieß es.

Die LokalRunde unserer Zeitung hat auch an diesem Sonntagmorgen wieder die Bevölkerung einer (Alt)gemeinde zusammengebracht, heiße und spannende Themen angesprochen. Die Getränkerunde zum Abschluss der Veranstaltung könnte für die Besucher den Übergang zu einem sonnigen restlichen Sonntag und zur Feier des Vatertages bilden. (mako)