Gelungene „Zwangspremiere“ in Raeren

<p>Glückliche Narrenherrscher und Pagen grüßten am Sonntag vom Balkon aus.</p>
Glückliche Narrenherrscher und Pagen grüßten am Sonntag vom Balkon aus.


Mehr Arbeit als in den vergangenen Jahren hatte schon im Vorfeld die Zugleitung. Aufgrund der Großbaustelle konnten die Wagen nicht durch die Hauptstraße und am Gemeindehaus vorbei geleitet werden. So mussten die Verantwortlichen, worunter der Verkehrsverein seit mehreren Jahren als Zugleitung fungiert, eine neue und mit 7,2 Kilometern längere Strecke bestimmen.

So begann das Straßenkarnevalsfest, bei dem sich traditionell Gruppen aus allen vier Nordgemeinden treffen, erstmals auf der Neustraße. Hier stand eine weitere Neuerung an. Denn der Zug rollte sich von hinten auf, sodass alle wirklich alle gesehen haben. „Wir konnten pünktlich starten“, erklärte Zugleiter Christian Neuss. Diese Frage war aufgekommen, da es bei einer Gruppe auf dem Hinweg einen Aggregatbrand gegeben hatte: „Es geschah lange vorher. Sie kamen nur zu spät zur Aufstellung“, so Neuss weiter. Den Spaß hatte dieser Vorfall den „Looping Louis“ nicht verdorben.

Der Zug wurde mit einem Traktor, der lediglich Musik mitführte, angekündigt. „De Männeleins“ aus Kettenis forderten mit großer Kinderschar in ihren Reihen zum Suchen des Chamäleons auf. Bei der Karnevalspolizei Raeren stand der Garten und beim Altweiberkomitee „De Blömcher“ der Paradiesvogel im Mittelpunkt. Genauso bunt und noch ausgefallener traten die Auwbachtaler als Schmetterlinge mit dem Titel „Flatter Falter“ auf. In die Tierwelt ging es mit einer Unterwasserwelt, Quallen, Drachen der Ex-JGV Hergenrath und in den Dschungel der Brombären.

Das Wetter war über den ganzen Nachmittag hinweg stabil, aber falls es wie vorhergesagt doch geregnet hätte, war letztlich nur eine Gruppe kostümtechnisch perfekt darauf vorbereitet: „De Döllen Knuddele“ kündigten auf ihrem Wagen an, niemanden im Regen stehen zu lassen. Mit einem Regenbogenhut zeigten sie sich vor jeglichem Wasser von oben geschützt.

An abgelegene Orte gingen De Jules mit der Almhütte und Six Pack mit dem Lappland-Chalet: „Sie heißen Six Pack, weil sie vor einigen Jahren zu sechst mitgegangen sind. Heute sind sie zu 17“, gab Christian Neuss einige interessante Hintergrundinformationen zu dieser und zu anderen Gruppen während der Zugabnahme. Diese Moderation, die teils aufgrund der starken Wagenanlagen etwas unterging, bereicherte das Ende des Zuges.

Doch zuvor musste es an der Burg vorbei. Damit ist nicht das zu bewundernde Schloss der Karnevalsfreunde Lontzen und die „Casino Royal Burg“ der Lustigen Elf gemeint, sondern die Raerener. Aufgrund der zweiten Baustelle war die Breite der Durchfahrt Diskussionsgegenstand: „Wir haben noch mal eine verengte Testdurchfahrt mit Zäunen vorgesehen“, so der Zugleiter, der vollkommen ruhig davon ausging, dass es zu keinerlei Problemen kommen sollte. Damit behielt er recht. Seitens der Fahrer war zu vernehmen, dass es eng gewesen sei, aber nirgendwo zu eng und alles machbar. Diesmal nicht vom Balkon des Gemeindehauses, sondern von einer Bühne an der Burgstraße und doch entspannt wie eh und je konnten also die Prinzen Samuel I. nebst Pagen Caroline und Sonja sowie Noah I. nebst Pagen Lynn und Aimée ihren Zug im Beisein von Gästen aus Politik, Gesellschaft und den Karnevalskomitees feierlich empfangen.

Karnevalszug am Sonntag in Raeren

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