Finger hoch: Hünningen wird zum „Gamer“-Paradies



Egal ob Fußball, Autorennen, Strategiespiel oder Ego-Shooter: E-Sports, also Wettkämpfe im Computerspielen, werden in Ostbelgien immer beliebter. Mitverantwortlich hierfür ist auch die VoG E-Sports East Belgium, die vor knapp zwei Jahren ins Leben gerufen wurde. „Mit unserer Vereinigung wollen wir die Gaming-Aktivitäten in der Region vorantreiben und vernetzen“, sagt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Réne Druschke. Um seine Ziele zu erreichen, hat das Team jetzt die Ostbelgien-LAN-Party (kurz OBL) aus der Taufe gehoben. Ausgetragen wird der Spieleabend XXL im Dorfsaal Concordia – und das hat zwei besondere Gründe. „Denn dort ist nicht nur gutes Internet vorhanden, sondern auch genügend Platz, um ‚Gamer‘ inklusive Material unterzukriegen“, erklärt der 29-jährige Eupener.

Réne Druschke über Gaming-Sucht: „Wir versuchen, damit transparent undpräventiv umzugehen.“

Ganz von alleine ist die VoG, die erst im Mai im St.Vither Triangel die erste professionelle E-Sports-Veranstaltung ihrer Art in der DG ausgerichtet hat, aber nicht auf das Event gekommen. „Eine 25-köpfige Gruppe aus Honsfeld“, so Druschke, „die öfters zwischen Weihnachten und Neujahr eine private LAN organisiert hat, ist im September auf uns zugekommen und hat gefragt, ob wir ihr Event nicht eine Nummer größer aufziehen könnten. Und da wir nicht nur die nötige Infrastruktur und mediale Reichweite besitzen, sondern das Projekt von Anfang an richtig cool fanden, sind wir sofort dabei gewesen.“

Mitmachen kann bei der OBL übrigens jeder – zumindest dann, wenn man mindestens 18 Jahre alt ist und noch Stühle frei sind. Zwar finden im Hünniger Dorfsaal insgesamt 75 Zocker Platz, aber zurzeit sind „nur“ noch 20 davon unbesetzt.

Wer eine der letzten Startnummern für das viertägige Daddeln ergattern will, muss 30 Euro auf den Tisch legen. „Damit liegen wir im unteren Bereich“, kommentiert Druschke, „denn normalerweise liegt der Preis für eine solche Veranstaltung bei 40 bis 60 Euro.“

Einmal im Hünniger Zocker-Paradies angekommen, kann es für die „Gamer“ quasi direkt losgehen. „Man muss nur mit seinem PC vorbeikommen, einstöpseln und einfach mitspielen“, bringt es der Mitorganisator kurz und knapp auf den Punkt.

Was genau gespielt wird, steht indes noch nicht fest. „Wir sind da ziemlich flexibel“, meint Druschke und schiebt direkt hinterher: „Die Klassiker wie ‚FIFA‘, ‚Fortnite‘, ‚Counter-Strike‘ oder ‚Call of Duty‘ werden aber sicherlich dabei sein.“

Damit die Spieler während des Events nicht vom Fleisch fallen, steht rund um die Uhr eine Theke mit Erfrischungsgetränken bereit. „Man kann seine Getränke sogar online bestellen und wir bringen sie dann zum jeweiligen Tisch“, ergänzt Druschke. Aber auch Verzehr- und Schlafmöglichkeiten sowie Hygieneräume stehen zur Verfügung. „Es wird an nichts fehlen“, meint er.

Die VoG E-Sports East Belgium macht sich aber nicht nur im Event-Management stark, sondern auch gegen die Gaming-Sucht. „Die ist natürlich auch bei uns ein Thema. Wir versuchen aber, damit transparent und präventiv umzugehen. Wir haben beispielsweise schon an ostbelgischen Schulen Vorträge gehalten, um ein Bewusstsein für die Computerspielabhängigkeit zu schaffen“, sagt Druschke. Außerdem würden viele Unwahrheiten zu dem Thema existieren. Für zahlreiche Menschen sei Computerspielen einfach ein Ventil. „Andere rauchen, andere trinken, andere treiben exzessiv Sport, um abzubauen, und wieder andere lassen ihren Frust und ihre Lust eben am PC oder der Konsole raus.“

Weitere Informationen über die LAN-Party in Hünningen und VoG E-Sports East Belgium gibt es hier.