Film-Musik-Tage im neuen Büllinger Kinosaal

Bohemian Rhapsody ist ein Porträt der britischen Band Queen, das sich ganz auf die kurze Geschichte ihres charismatischen Frontmanns Freddy Mercury fokussiert. | Capital Pictures/reporters



Am Mittwoch, 24. Oktober, zeigt das Kino Scala, eine Woche nach dem Filmfestival Gent, eine Dokumentation über den Musiker und Komponisten Chilly Gonzales „Shut up and play the piano“. Chilly Gonzales ist preisgekrönter Komponist, Klaviervirtuose und Entertainer. Bei seinen Auftritten stellt er Kammermusik ganz selbstverständlich neben Rap und Elektronik und wurde so zum Pop-Performer, der ungebeten in Bademantel und Pantoffeln im Elfenbeinturm der Klassik abhängt. Als exzentrischer Musiker ist er Inspirationsquelle für so unterschiedliche Künstler wie Feist, Jarvis Cocker, Peaches, Daft Punk und Drake. Veränderung ist die einzige Konstante in Gonzales‘ künstlerischem Output. Jedes Mal, wenn sein Publikum glaubt, ihn zu durchschauen, vollzieht er einen radikalen Stilwechsel und bricht mit Erwartungen.

Der Kino-Dokumentarfilm folgt Gonzales von seiner Heimat Kanada in den Berliner Underground der späten Neunziger und über Paris in die Konzerthäuser der Gegenwart. Der Film verbindet bislang unveröffentlichtes Material aus Gonzales‘ umfangreichem Video-Archiv mit neu gedrehten Interviews, Livekonzertenund Spielszenen. Realität und Fiktion werden eins auf einem Trip durch Gonzales‘ Welt.

Am Donnerstag, 25. Oktober gelangt Der Klang der Stimme zur Aufführung. Der Film von Bernard Weber wurde auf den Solothurner Filmtagen mit dem Publikumspreis ausgezeichnet und ist für den deutschen Dokumentarfilmpreis 2018 als bester Musikfilm nominiert. Er erzählt von vier Menschen, die mit Leidenschaft die Grenzen der menschlichen Stimme neu ausloten. Andreas Schaerer experimentiert mit seiner Stimme, um Klänge zu finden, die ihn bei Live Auftritten verwandeln. Die Sopranistin Regula Mühlemann sucht den perfekten 360-Grad-Rundum-Klang, der frei im ganzen Raum schwebt. Matthias Echternach forscht mit ausgeklügelten wissenschaftlichen Methoden nach dem Geheimnis der Stimme. Und Miriam Helle begleitet mit unkonventionellen Klängen Menschen auf dem Weg zu sich selbst. Eine filmische Annäherung an die transzendente Wirkung der menschlichen Stimme.

Bohemian Rapsody wird fünf Tage vor Kinostart in Europa gezeigt.

Ab Freitag, 26. Oktober, zeigt das Scala fünf Tage vor dem offiziellen Kinostart in Europa exklusiv mit allen belgischen Dolby-Atmos-Kinos Bohemian Rapsody, ein mitreißendes Porträt von Freddy Mercury, der in eine unbekannte Band einstieg und als Frontmann Queen zu Weltruhm verhalf. Er arbeitet am Flughafen und streift nachts durch die Musikclubs. Dort lernt er die Band Smileßß kennen und bietet ihnen an, als Sänger einzuspringen. Sie lachen, lassen sich aber schließlich von einer Gesangprobe überzeugen. Nach einer Kneipentour mit dem VW-Bus quer, investieren sie ihr letztes Geld in eine Plattenaufnahme, mit der sie einen Vertrag bei einem Studio landen. Der Beginn einer steilen Karriere und einer auch turbulenten Freundschaft. Von Bryan Singer fürs Mainstreampublikum realisiertes Porträt der britischen Band Queen, das sich ganz auf die kurze Geschichte ihres charismatischen Frontmanns Freddy Mercury fokussiert. Rami Malek aus „Mr. Robot“ spielt den jungen Wilden, der erst seine Bandkollegen, eine junge Verkäuferin und irgendwann ein Millionenpublikum auf der ganzen Welt eroberte. Singers mitreißender Film bietet eine Art Best-of-Compilation der Hits.

Ab Montag läuft zudem A Star is Born. Jackson Maine ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Rockstar, aber das viele Touren hat ihn mürbe gemacht. Alkohol und Drogen bestimmen seinen Alltag. Die nächtliche Suche nach einer Kneipe nach einem Auftritt führt ihn in eine Drag-Bar, wo er Ally kennenlernt, eine sensationell talentierte Sängerin ohne Aussicht auf Karriere. Jackson verliebt sich in sie und nimmt sie unter seine Fittiche. Doch je mehr es bergauf geht mit ihrer Karriere, desto mehr wird er von seinen Dämonen eingeholt. Mit dem vierten Remake des klassischen Hollywoodstoffs gibt „Hangover“-Star Bradley Cooper ein sensationelles Regiedebüt. Alles stimmt bei dieser großen, zum Scheitern verurteilten Liebesgeschichte, die auf faszinierende Weise einen Blick freigibt hinter die Kulissen und auf die Bühnen des Showgeschäfts. Lady Gaga in ihrer ersten großen Filmrolle ist eine Wucht, ob es sich um die live mit Cooper vorgetragenen Songs handelt oder ihrem wunderbaren Spiel als Mädchen, das zu Größerem bestimmt ist.

Als besonderes Event für Kinder findet am Montag, den 29. Oktober, um 14 Uhr im Rahmen des Kinderkinofestes, organisiert durch das Medienzentrum, die Vorführung des Films Die kleine Hexe mit anschließendem Gespräch mit einem Filmmusikkomponisten und einer Vertreterin des Goldenen Spatzes statt. Der Eintrittspreis ist reduziert auf fünf Euro. (red)

Shut up and play the piano: Mittwoch, 24. Oktober, 20 Uhr

Der Klang der Stimme, Donnerstag, 25. Oktober, 20 Uhr

Bohemian Rapsody: 26. Oktober, 27. Oktober, 28. Oktober und 30. Oktober (jeweils um 20 Uhr)

A star is born: Montag, 29. Oktober, 20 Uhr; Dienstag, 30. Oktober, 17.30 Uhr; Mittwoch, 31. Oktober, 20 Uhr

Die kleine Hexe: Film und Gespräch mit einem Filmmusikkomponisten am Montag, 29. Oktober, um 14 Uhr