Zum zweiten Mal: Alemannia reicht Insolvenzantrag ein

Aussichtslose Lage: Die nächste Insolvenz am Tivoli ist nicht mehr abzuwenden. -Foto: dpa | 4



In den letzten Tagen hatten die Verantwortlichen intensiv versucht, die Deckungslücke im aktuellen Etat von einigen hunderttausend Euro zu schließen. Vergeblich. „Dieser Schritt war erforderlich geworden, nachdem trotz intensivster Bemühungen unter anderem die Verhandlungen mit einer Investorengruppe bis in die vergangene Woche ohne Erfolg geblieben waren. Die Option, gemeinsam mit einem starken Investor eine Rückkehr in den Profifußball anzustreben, scheiterte trotz guter sportlicher Leistung nicht zuletzt an der nach wie vor ablehnenden Haltung großer Teile von Fangruppierungen sowie an Rechtsunsicherheit infolge des zuletzt vom BFH erlassenen Beschlusses zur möglichen Besteuerung von Sanierungsgewinnen“, heißt es in einer Stellungnahme des Vereins.

Der Aufsichtsrat der Alemannia hat bereits Konsequenzen gezogen und gemeinschaftlich seinen Rücktritt erklärt. Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Christian Steinborn: „Wir bedauern zutiefst, dass diese Maßnahmen trotz des unermüdlichen Einsatzes von Mitarbeitern und der Unterstützung unserer Sponsoren, denen wir zu Dank verpflichtet sind, alternativlos geworden sind. Der Insolvenzantrag ist ein für alle sehr schwerer Schritt, stellt aber in der schwierigen Gesamtsituation die einzige Handlungsalternative dar. Wir werden auch nach dem Rücktritt die dann neuen Verantwortlichen nach besten Kräften unterstützen, um diesem einzigartigen Klub doch noch eine wirtschaftliche Perspektive zu ermöglichen.“

Das Amtsgericht Aachen wird in absehbarer Zukunft die Weichen zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebs stellen und einen vorläufigen Insolvenzverwalter ernennen. Da die Insolvenz beim Amtsgericht beantragt wurde, bekommt der derzeitige Tabellenvierte neun Punkte abgezogen. Es ist die zweite Insolvenz nach dem großen Zusammenbruch vor fünf Jahren, als der Klub aus der Kaiserstadt auch sein Stadion Krefelder Straße verlor. (red)