Verurteilte Ärztin will wieder arbeiten

Eine Ärztin, die 2011 ihren Mann mit einer Überdosis Morphium getötet hat, kämpft vor Gericht weiter gegen ein lebenslanges Berufsverbot. In einer von ihrem Anwalt verlesenen Erklärung sagte sie am Dienstag vor dem Landgericht Aachen, dass sie Aussicht auf eine Stelle habe, wenn das Gericht das früher verhängte lebenslange Berufsverbot aufhebe. Die 40-Jährige steht zum dritten Mal in Aachen vor Gericht, nachdem der Bundesgerichtshof auch das zweite Urteil gegen die Frau aufgehoben hatte. In dem Prozess geht es nicht um die Schuldfrage, sondern um das Strafmaß und um die Frage, ob die Frau wieder in ihrem Beruf arbeiten darf. Im ersten Urteil war sie wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden, im zweiten Urteil wegen Totschlags zu acht Jahren Haft. Außerdem hatten die Richter ein lebenslanges Berufsverbot ausgesprochen. Sie habe ihr ganzes Leben gekämpft, sagte die Frau, die früher drogenabhängig und eine Prostituierte war, später den Schulabschluss nachholte, studierte und dann Ärztin wurde. „Ich möchte wieder in der Gesellschaft ankommen“, betonte die Frau. Nach ihrer Haftentlassung sei sie bereit gewesen, jede Stelle anzunehmen. Sie habe in der Pflege gearbeitet, aber dafür sei sie nicht belastbar genug. Nach der Feststellung des Landgerichts war es zum Streit zwischen der Ärztin und ihrem knapp 50 Jahre älteren Ehemann gekommen. Als dieser dafür sorgen wollte, dass sie ihre Berufszulassung verliert, tötete sie ihn. (dpa)