Tod von Valentin V: Vier Verdächtige bleiben einen Monat in U-Haft

In der Nähe des Hafens von Statte (Huy) war die Leiche des 18-Jährigen am 14. April geborgen worden. | La Meuse

Die Leiche des jungen Mannes war am 14. April in der Maas, in der Nähe des Hafens von Statte in Huy, entdeckt worden. Der 18-Jährige, der geistig behindert war, war gefoltert und vergewaltigt worden, er wurde bei lebendigem Leib und mit auf dem Rücken gefesselten Händen in den Fluss geworfen. Tatverdächtig sind drei Männer (24, 21 und 20 Jahre) eine Frau (21), und ein 16-Jähriger (siehe GE von Mittwoch, Donnerstag und Freitag).

Wie am Freitag bekannt wurde, soll noch eine weitere Person in der Wohnung der Frau, wo sich die Grausamkeiten abspielten, anwesend gewesen sein. Es soll sich ebenfalls um eine Frau Anfang 20 handeln. Laut Angaben der Tageszeitung „La Meuse“ ging die junge Frau nach der Folterszene schlafen. Sie war nicht mit dabei, als die Peiniger ihr Opfer in die Maas warfen. Deshalb wird sie derzeit nur der Folter (als Mittäterin, weil sie passiv blieb und nichts dagegen unternahm, A.d.R.) und nicht des Totschlags beschuldigt.

Ebenfalls wurde bekannt, dass die Hände von Valentin V. mit Handschellen gefesselt worden waren. In „La Meuse“ wird spekuliert, dass diese vielleicht der Mutter der 21-Jährigen gehört haben könnten, die Polizistin ist. Auch soll Valentin V. von seinen Bekannten, bzw. Freunden gezwungen worden sein, Urin zu trinken und Zigarettenstummel zu essen. Für die mutmaßlichen Täter soll es währenddessen Fritten und Frikadellen gegeben haben. Die „Gastgeberin“ hatte gekocht…

Die „Meuse“ will ebenfalls erfahren haben, dass die Beschuldigten sich per Messenger mit Freunden über die Tat unterhalten haben. Auch sollen Eltern über den Vorfall auf dem Laufenden gewesen sein. Zur Polizei ging niemand, auch nicht, als die Leiche des Jungen auftauchte. Warum die Nachbarn nicht eingriffen, die zweifelsohne die Schreie des Gefolterten hören konnten, ist ebenfalls unklar. Von der Tat soll es mehrere Videoaufnahmen geben, die von den mutmaßlichen Tätern mit Smartphones gemacht wurden.

Den Beschuldigten stehen Anwälte zur Seite. „Es ist noch zu früh, sich über die Rollen der Beteiligten zu äußern“, so die Anwälte des 24-Jährigen, der als Anstifter gilt. „Meine Mandantin ist geschockt über die Geschehnisse. Sie bestreitet, dem Opfer Handschellen angelegt, es sexuell missbraucht und in die Maas geworfen zu haben“, so der Verteidiger der 21-Jährigen.

Am Freitag wurde der Haftbefehl für die vier Erwachsenen um einen Monat verlängert. Keiner der Anwälte beantragte vor der Lütticher Ratskammer die Freilassung seines Mandanten. Der 16-Jährige ist für die nächsten drei Monate in Braine-le-Château (öffentliche Einrichtung des Jugendschutzes) untergebracht.