Sicherheitsmängel am Tivoli behoben

Alle Missstände am Aachener Fußballstadion Tivoli - insgesamt waren es 365 Mängelpunkte - wurden behoben. | GE-Archiv

Die Bauaufsicht der Stadt Aachen hat nach den Sanierungsarbeiten an den entsprechenden Anlagen bestätigt, dass es keine Beanstandungen mehr gibt. Das siebeneinhalb Jahre alte Stadion sei, wie der zuständige städtische Beigeordnete Prof. Dr. Manfred Sicking am vergangenen Mittwoch im Tivoli bilanzierend erläuterte, „in puncto Sicherheit in einem einwandfreien Zustand“. Sicking, der allen beteiligten Mitarbeitern dankte, sagte, „dass zu keiner Zeit im Stadion die Sicherheit der Akteure oder Zuschauer gefährdet gewesen ist, dass es aber eklatante Versäumnisse in den vorausgegangenen Jahren gegeben hat, die vor allem in unterlassenen Wartungsarbeiten technischer Anlagen liegen. Diese Aufgaben haben wir nun erledigt, die Anlagen sind in bester Verfassung.“

Die Verantwortlichen betonten, dass zu keiner Zeit die Sicherheit der Akteure oder Zuschauer gefährdet gewesen sei.

Die Kooperation zwischen der Aachener Stadion Beteiligungs GmbH (ASB), die als städtische Tochter das Stadion seit dem Insolvenzverfahren von Alemannia Aachen im Januar 2015 betreibt, und dem städtischen Gebäudemanagement habe in den zurückliegenden Monaten zu einer Versachlichung und professionellen Bearbeitung der misslichen Lage geführt, betonte ASB-Aufsichtsratsvorsitzender Heiner Höfken. Bernd Deil, damals noch Abteilungsleiter Technische Gebäudeausrüstung im städtischen Gebäudemanagement, startete im Mai 2016 mit einer Abordnung von Experten aus dem Gebäudemanagement die Bestandsaufnahme der technischen Anlagen im Stadion. Schnell wurde Deil zum ASB-Prokuristen, inzwischen zum Geschäftsführer der Gesellschaft ernannt. „Diese Aufgabe erfüllt mich ganz und gar“, sagte er und zeigte sich froh, sich jetzt den zukunftsorientierten Themen des Stadions widmen zu können. Aufsichtsratsvorsitzender öfken beschrieb es so: „Dass Herr Deil nun die Geschäfte führt, hilft uns dabei, die Arbeiten mit dem nötigen Fachwissen und der erforderlichen Gründlichkeit anzugehen und uns zukunftssicher aufzustellen.“ Klaus Schavan, technischer Geschäftsführer des Gebäudemanagements, zog ebenfalls sein Fazit: „Dramatisch war eigentlich gar nichts, aber es gab sehr viel Arbeit.“

Der Rahmen des Zuschusses in Höhe von 2 Millionen Euro wurde nicht überschritten.

„Die Mängelliste wurde Schritt für Schritt abgearbeitet, Deil hielt nüchtern fest: „Die Prüfung erfolgte nach Stand und Regeln der Technik, wurde allerdings in vielerlei Hinsicht erschwert, weil zum Beispiel die Vollständigkeit der Unterlagen der Genehmigungsplanung nicht gegeben war.“ Alle Missstände – insgesamt waren es 365 Mängelpunkte – wurden behoben. „Von den Brandmeldeanlagen über die Sicherheitsbeleuchtung, vom Notstromaggregat bis zur Blitzschutzanlage, von den Brandschutzklappen, die schon ein Drittel der Mängelliste ausmachten, bis zur Sprinkleranlage haben wir alles angepackt“, so Schavan. Viele dieser Mängel konnten, wie im Juni 2016 von uns prognostiziert, in einem kurzen und überschaubaren Zeitraum beseitigt werden.

Und die Kosten? Bernd Deil rechnet hoch: „Wie angekündigt haben wir mit den Maßnahmen den Rahmen des städtischen Zuschusses in Höhe von 2 Millionen Euro nicht überschritten. Dies lag auch darin begründet, dass wir nicht einfach aus Defektem alles neu gemacht haben, sondern alle Probleme wurden hinterfragt und wo es möglich war, wurden auch nur Teilreparaturen ausgeführt.“ Gutes Beispiel: die Videoüberwachungsanlage, deren Reparatur statt der veranschlagten 130.000 Euro am Ende nur 30.000 Euro kostete. (red/cyl)