Männer mit Aufnahmen aus Sexchat erpresst


Bereits damals waren ein Dutzend Männer Opfer eines Videochats geworden. In dem Chat zeigte sich eine attraktive Dame freizügig und forderte ihr Gegenüber auf, es ihr gleichzutun. Was die Männer nicht wussten: Ihr Tun wurde mitgefilmt.

Mindestens sechs Männer aus der Region folgten in den vergangenen Tagen in ähnlichen Chats der Aufforderung – und erlebten danach ihr blaues Wunder: Sie wurden erpresst. Die Dame drohte, die Videoaufnahmen in sozialen Medien zu veröffentlichen - es sei denn, die Männer zahlten 150 Euro, was sie auch taten. Daraufhin legte die Täterin nach und verlangte noch mehr Geld. „450 Euro sind einige der Männer bislang losgeworden, bis sie zur Polizei gingen", berichtet die Aachener Polizei.

Wie bereits vor einem Jahr gehen die Ermittlungen auch dieses Mal in Richtung Frankreich. Trotz intensiver Ermittlungen gibt es laut Polizei weder eine heiße Spur von der Erpresserin noch Hinweise zu möglichen Hintermännern.

Die Polizei warnt noch einmal ausdrücklich vor dieser und einer weiteren aktuellen Masche: Unbekannte drohen per E-Mail, sie hätten mit einem Hackerangriff intime Bilder und Videos vom Rechner des Adressaten heruntergeladen. Komme kein Geld, würden diese Aufnahmen im Internet veröffentlicht. Viele Geschädigte glaubten dies und bescherten den Betrügern ein prall gefülltes Bitcoin-Konto. Bis zu 1.000 Euro bezahlten die Opfer, bevor sie zur Polizei gingen.

Im Zuge der Ermittlungen wurde festgestellt, dass es in den vorliegenden Fällen keine Hackerangriffe gegeben hat. „Hier spielten die Täter mit der Furcht ihrer Opfer“, warnt Polizeisprecher Paul Kemen. Die Ermittler gehen davon aus, dass es bei diesen Betrugsfällen eine enorm hohe Dunkelziffer gibt.