Krankenhaus Genk hat erste Eizellenbank der Provinz

Das Krankenhaus in Genk verfügt über ein Labor für Embryologie. Dort werden die gespendeten Eizellen mit dem Sperma des Partners der Patientin befruchtet und dieser dann eingesetzt. Illustrationsfoto: dpa | 4

Die erste Eizellenbank der Provinz befindet sich im Krankenhaus „Ziekenhuis Oost Limburg (ZOL)“. Dies berichtet die Tageszeitung „Het Belang van Limburg“ am Freitag. Die Eizellen helfen Frauen, die sich ein Kind wünschen, aber unter frühzeitiger Menopause leiden oder beispielsweise aufgrund einer Chemotherapie selber keine Eizellen mehr produzieren. Genau wie Samenzellen können Eizellen eingefroren werden. Das Krankenhaus in Genk ist das fünfte in Flandern, das über eine solche Eizellenbank verfügt. Im Fruchtbarkeitszentrum werden die Eizellen mit dem Sperma des Partners befruchtet und der Patientin eingesetzt. „Frauen, die eine Eizelle spenden, erhalten dafür 1.000 Euro“, erklärt Nathalie Dhont, Gynäkologin in der Klinik. Nach einem ersten Krankenhaus internen Aufruf meldeten sich 23 potenzielle Spenderinnen.

Die Eizellen helfen Frauen, die beispielsweise aufgrund einer Chemotherapie selber keine mehr produzieren.

„Sechs Frauen spendeten schließlich eine Eizelle. Bisher ist es noch nicht zu einer Schwangerschaft gekommen“, erklärte Dhont in „Het Belang van Limburg“. Werbung für die Eizellenbank darf das Krankenhaus nicht machen. „Wir hoffen jedoch, dass es sich herum spricht, dass wir eine Eizellenbank haben und so mögliche Spenderinnen auf uns aufmerksam werden“, sagt Dhont. Bisher mussten Patientinnen des Krankenhauses für eine Eizellenspende nach Brüssel oder wurden sogar nach Spanien geschickt. Dort darf Eizellenspende beworben werden, es gibt also viel mehr Spenden und die Prozedur kann viel schneller durchlaufen werden. Während das Prozedere in Belgien 2.500 Euro kostete (1.000 davon gehen an die Spenderin), kostete es in Spanien allerdings mit 10.000 Euro (inklusive Reisekosten) das vierfache.

Die Angaben der Spenderin werden seitens der Ärzte vertraulich behandelt. Die Empfänger der Spende erfahren lediglich die Augen- und Haarfarbe der Spenderin. Auskünfte über die Ausbildung oder Hobbys werden nicht erteilt. „Derzeit beträgt die Wartzeit für eine Eizelle weniger als ein Jahr. Wir hoffen, diese Frist noch verkürzen zu können. Allerdings wird die Nachfrage wahrscheinlich immer größer als das Angebot sein“, glaubt die Gynäkologin.

Spenderinnen sollten zwischen 24 und 35 Jahre alt sein.

Nicht jede Frau kommt für eine Eizellenspende infrage. Unter anderem müssen Spenderinnen zwischen 24 und 35 Jahre alt sein und dürfen keine genetischen Krankheiten haben. Für die Spende muss die Frau innerhalb von zwei Wochen fünf bis sechs Mal in das Krankenhaus in Genk kommen, übernachten ist nicht nötig. „Die Eizellenentnahme erfolgt unter leichter Narkose, ist aber nicht schmerzhaft. Für den Aufwand gibt es eine Entschädigung von 1.000 Euro“, erklärt Dhont.

Interessierte Spenderinnen finden unter www.zol.be ein Einschreibeformular.