Hangeweiher: Nur die Nachtschwimmer haben Pech

Nachts sind die Becken bedeckt, wie Marin Lambertz vom Gebäudemanagement erläutert (Foto). Das freut nicht nur die Frühschwimmer, die dann schon morgens in angenehm temperiertem und sauberem Wasser ihre Bahnen ziehen können, sondern auch den städtischen Haushalt. | Klaus Schlupp

„Isch jonn in Hangeweiher“, singen die vier Amigos, die „schönste Boygroup va Oche“. Das Freibad in Burtscheid gehört zum Öcher Lebensgefühl wie der Dom und die Printen.

Wenn sich im Mai die Tore der kaiserstädtischen Badewanne wieder öffnen, wird es noch schöner als es ohnehin schon war. Nachdem die Stadt vor zwei Jahren das technische Innenleben des Bades erneuert hatte, waren in diesem Winter die Außenanlagen dran. 2,7 Millionen Euro hat der Umbau gekostet, und der kann sich sehen lassen. „Wir haben so gut gewirtschaftet, dass sogar eine breite Wasserrutsche noch im Budget drin war“, sagte Projektleiter Martin Lambertz vom städtischen Gebäudemanagement vor Journalisten. Sobald mit den Papieren alles in Ordnung ist, wird ein Schwertransport in Leipzig losfahren und die Rutsche nach Aachen bringen.

Im Nichtschwimmerbecken sind jetzt neue Massagedüsen gegen Verspannungen installiert. Sogar an die kleinsten Badegäste hat man gedacht. An einem kleinen Bachlauf am Plantschbecken können die Zwerge jetzt ihre Schiffchen fahren lassen oder sich richtig schön nass spritzen.

Auch sonst ist das Gelände jetzt moderner, offener und ansprechender gestaltet. Strahlend blau glänzt das kühle Nass in den neuen Edelstahlbecken und schließt mit dem Beckenrand ab. Das Wasser strömt jetzt vom Boden ein. Das spart Energie und hält sauberer.

Der Eintritt beträgt für Aachener 3,50 Euround für Nicht-Aachener auch 3,50 Euro.

Die Einzigen, die über die Renovierung unglücklich sein dürften, sind die illegalen Nachtschwimmer, die über den Zaun klettern und den Kick suchen. Denn nachts sind die Becken bedeckt. Das freut nicht nur die Frühschwimmer, die dann schon morgens um sechs Uhr in angenehm temperiertem und sauberem Wasser ihre Bahnen ziehen können, sondern auch den städtischen Haushalt, der enorme Mengen an Heiz-, Reinigungs- und Wasserkosten spart.

Zufrieden ist auch Betriebsleiter Thorsten Liebl, denn für die Abdeckung setzt die Stadt auf eine pfiffige Lösung. Liebl braucht nur auf einen Knopf zu drücken, und schon breiten sich die Querjalousien der Abdeckung über dem Becken aus. Beim Hineinziehen reinigt eine Mechanik die Abdeckung vom Entendreck und anderem Unrat. Auch sonst haben es die Mitarbeiter jetzt besser. Der Wachturm ist verschoben, sodass sich die Bademeister bei schlechtem Wetter dorthin zurückziehen können und trotzdem einen Überblick über das ganze Gelände haben. Der alte Standort hatte einen toten Winkel.

Auch wenn es momentan gar nicht danach aussieht, überall noch Bauarbeiter herumlaufen und noch kräftig arbeiten: In rund 17 Tagen, zum 1. Mai, ist das Bad offen, verspricht die Stadt. Nur noch kleinere Gartenbauarbeiten stehen danach noch an, aber dabei stört der Badebetrieb nicht.

Bei den Eintrittspreisen ändert sich übrigens nichts. Der Eintrittspreis beträgt für Aachener 3,50 Euro und für Nicht-Aachener auch 3,50 Euro. „Wir sind eine Europastadt, bei uns ist jeder willkommen“, sagte Petra Prömpeler vom Fachbereich Sport. Natürlich gibt es auch Ermäßigungen für diverse Personengruppen.

In einem der nächsten Winter wird es wahrscheinlich einen dritten Bauabschnitt geben, der allerdings nicht so aufwendig sein wird wie die vergangenen.

Denn die Gebäude haben inzwischen etwas Patina angesetzt und auch die Umkleidekabinen könnten einen Anstrich vertragen. Dafür steht jetzt schon Geld im städtischen Haushalt bereit. Es ist zwar hygienisch alles in bester Ordnung, aber zu einem derart schönen Bad sollten eben auch entsprechende Gebäude gehören, meint man beim Sport und im Gebäudemanagement der Stadtverwaltung.