Fast 190 Festnahmen beim Kohle-Protest im Rheinischen Revier

187 Aktivisten des Aktionsbündnisses „Ende Gelände“ wurden von Polizisten festgenommen. | Christophe Gateau/dpa

Die Polizei habe wegen des großen Einsatzraums zwar nicht alle Straftaten, aber „schlimme Szenarien“ verhindern können, stellte Polizeipräsident Dirk Weinspach am Montag fast. Bei Protesten gegen die Kohle hatte das Aktionsbündnis Ende Gelände einen Bagger besetzt und mit Tausenden Aktivisten mehr als einen Tag lang den Kohlenachschub aus dem Tagebau Hambach für die Kraftwerke abgeschnitten.

Bei dem Einsatz wurden 14 Polizisten verletzt. Am Ende verhinderte ein Lokführer mit seiner schnellen Reaktion am Sonntagnachmittag einen schweren Unfall. Zwei dunkel gekleidete Männer hatten sich an ein Gleis gekettet, als ein RWE-Triebwagen näherkam. Darin saßen 40 Demonstranten, die die Polizei nach einer Gleisbesetzung in Gewahrsam genommen hatte. Nach einer Notbremsung kam der Triebwagen zehn Meter vor den Angeketteten zum Stehen. Der Fahrer erlitt einen Schock.

Nachdem vier Busse eines Reiseunternehmens in Titz bei Düren abgebrannt sind, prüft die Polizei unter anderem, ob es einen Zusammenhang zu den Braunkohle-Protesten im Rheinischen Revier gibt. Der Staatsschutz sei involviert, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Nach Angaben des Unternehmens waren Samstagnacht vier Busse auf einem benachbarten Parkplatz in Flammen aufgegangen und brannten vollständig aus. (dpa)