Breitbandausbau: Aachen erhält über drei Mio. Euro

Dieter Begaß, Leiter des städtischen Fachbereichs Wirtschaft, Wissenschaft und Europa (links), hat den Förderbescheid in Höhe von 3,3 Millionen Euro für den Breitbandausbau in Düsseldorf von NRW-Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart entgegengenommen. | MWIDE NRW/F. Wiedemeier

Aachen zählt bereits zu den bestausgebauten Städten in NRW, legt aber jetzt noch einmal nach und erhält weitere rund 3,3 Millionen Euro, um zusätzliche Haushalte, Gewerbebetriebe, aber auch Schulen an die Dateninfrastruktur anzuschließen.

Aachens Stärke als Wissenschafts- und Technologiestandort ist eng mit den Herausforderungen des digitalen Wandels und seiner Infrastruktur verbunden. Laut Breitband.NRW belegt die Stadt Aachen in NRW einen der vorderen Plätze. Die Quote der Breitbandversorgung lag zum Stichtag 31. Dezember bei 98,48 Prozent. Doch die Anforderungen werden weiter steigen, der Datentransport wird sich exponentiell und mit dynamischen Zuwächsen fortentwickeln. Deshalb kommt es bereits heute darauf an, die Grundlage für eine richtungsweisende und an den künftigen Bedarf einer smarten Stadt ausgerichtete Versorgung bzw. Infrastruktur zu schaffen.

Ziel der Stadt Aachen ist daher der Aufbau eines flächendeckenden Breitbandnetzes – dem Netz der nächsten Generation (Next Generation Access) – auch in den wenigen, derzeit noch unterversorgten Gebieten der Stadt Aachen. Diese befinden sich in Stadtrandlagen und Außenbereichen. Hierzu hat die Stadt Aachen Fördermittel des Bundes und des Landes beantragt und bewilligt bekommen. Seitens des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur gibt es bereits eine Mittelzuteilung in Höhe von rund 4,14 Millionen Euro. Der Rat der Stadt Aachen hat zudem einen Eigenanteil von insgesamt circa 830.000 Euro beschlossen, um im Sinne einer Gigabitstrategie die Glasfaserversorgung in der Stadt Aachen zu erweitern.

Nun wurde der Förderbescheid des NRW-Ministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur von Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart an den Leiter des städtischen Fachbereichs Wirtschaft, Wissenschaft und Europa, Dieter Begaß, über weitere gut 3,3 Millionen Euro überreicht. „Aachen ist ein Wirtschaftsstandort mit einer hohen Dichte von IT-Firmen, gleichzeitig aber auch Wissenschaftsstadt und Digitale Modellkommune des Landes NRW. Wir begrüßen die Förderung aus dem Hause Pinkwart außerordentlich, weil wir eine exzellente Dateninfrastruktur benötigen“, sagte Begaß.

Mit den zusätzlichen Millionen sollen die noch wenigen unterversorgten Gebiete in Stadtrandlagen besser angeschlossen werden.

Die Stadt ist vorbereitet, denn zeitnah und noch im August wird die Ausschreibung bzw. das notwendige Vergabeverfahren, welches Bestandteil des Förderverfahrens ist, begonnen. Hierzu wurden in den letzten Monaten die verschiedenen Vergabeunterlagen vorbereitet, unter anderem die Erarbeitung einer Bewertungsmatrix unter Berücksichtigung technischer, juristischer und strategischer Ausrichtungen der Stadt Aachen. Die ausgeschriebenen Leistungen umfassen sowohl die Planung, den zukunftssicheren Ausbau der Breitbandinfrastruktur in sogenannten unterversorgten Gebieten als auch deren Betrieb zur Versorgung der ansässigen Unternehmen, institutionellen Nachfragern und Privathaushalte mit breitbandigen Telekommunikationsangeboten. Die Stadt Aachen plant, einen symmetrischen Ausbau der unterversorgten Gebiete zu forcieren, welcher Internetverbindungen mit 100 Mbit/s gewährleistet. Dies ist heutzutage nur durch einen Glasfaserausbau zu realisieren. Im Sinne einer Gigabitstrategie für die Stadt Aachen ist dieser Ausbau für die Breitbandversorgung mittels Glasfaser für Aachen daher ein wichtiger Schritt. Durch den Ausbau wird Glasfaser bis in die geografischen Randbereiche der Stadt Aachen geführt. Hierdurch wird es in Zukunft einfacher, bisher abgelegene Adressen an das Glasfasernetz anzuschließen und damit die Glasfaserversorgung in der Stadt Aachen zu erweitern (Open Access). Gleichzeitig ermöglicht der geförderte Breitbandausbau den Anschluss von weiteren Schulen und Gewerbebetrieben.

In der konkreten Umsetzung der Maßnahme sind circa 106 Kilometer Tiefbauarbeiten vorgesehen. Dabei werden etwa 317 Kilometer Glasfaserkabel und circa 106 Kilometer Leerrohre neu verlegt. (red)