Betrug mit „entfärbtem Geld“

Am Mittwoch verurteilte das Aachener Landgericht die drei Kameruner zu Haftstrafen wegen gewerbsmäßigen Betrugs und Diebstahls. Der 33 Jahre alte Hauptangeklagte erhielt zwei Jahren und neun Monate Haft. Gegen die beiden Mitangeklagten verhängte das Gericht Gefängnisstrafen von einem Jahr sowie einem Jahr und sechs Monaten.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich die Männer im vergangenen Jahr online als amerikanische Soldaten in Afghanistan ausgegeben hatten. Ihren Opfern gaukelten sie vor, im Besitz von zehn Millionen Euro zu sein, die sie nach Deutschland schaffen wollten. Für den Transport der Banknoten hätten sie Geld von drei Geschädigten verlangt, zu denen sie zuvor Kontakt aufgenommen hatten. Diese seien in Erwartung einer Provision von 20 Prozent auf den Deal eingegangen.

Den Opfern tischten die drei eine schier unglaubliche Geschichte auf, als sie ihnen schließlich den Koffer mit den Papierschnipseln präsentierten. Die Banknoten seien auf dem Weg zum Übergabeort „entfärbt“ worden. Von den Geschädigten verlangten sie Geld, um die Scheine in einem aufwendigen Prozess wieder herzustellen. Nach wiederholten Forderungen alarmierte schließlich einer der Geschädigten die Polizei. Die Ermittler nahmen die Betrüger im Haus eines weiteren Opfers fest. (dpa)