Yannic Maraite: "Wir schälen die Kartoffel noch selbst"

Wie nennen Sie das „Manneken Frit“ eigentlich, „Frittenbude“, „Frittenrestaurant“ oder wie?

(Lacht) Das ist eine gute Frage. Um das zu umgehen, sagen wir meistens einfach „Fritüre“.

Was ist das Besondere an Ihrem Konzept?

Das „Manneken Frit“ ist eine Fritüre mit patriotischem Einschlag. Hier direkt an der Grenze dreht sich alles um Belgien, um Schwarz-Gelb-Rot. Das Atomium als Deko, eine Bilderwand mit Adamo, Eddy Merckx, Jean-Marie Pfaff, Jacques Brel, Tim und Struppi oder Aufnahmen von unserem Königshaus.

Und kulinarisch? Was machen Sie anders?

Kaum jemand verarbeitet seine Fritten noch wirklich ganz von Anfang an. Wir schälen die Kartoffel noch selbst. Und wir schneiden die Fritten selbst – übrigens nach den original belgischen Maßen von 10 x 10 Millimetern. Also nicht so dick wie in Holland, und auch nicht rechteckig wie in Frankreich. Natürlich verwenden wir zum Frittieren Rinderfett, original belgisch eben.

Außerdem beziehen wir alle unsere Produkte aus der Region. Nicht von großen Ketten, sondern direkt vom hiesigen Produzenten. Das gilt für die Kartoffel, aber auch für Fleisch, Pralinen, Kaffee und alles andere.

Zu einem aktuellen Thema: Was halten Sie von der Empfehlung der europäischen Instanzen, die Kartoffel vor dem Frittieren zu blanchieren, um den Acrylamid-Anteil zu reduzieren?

Ich hätte mich sehr gewundert, wenn das zu einer Vorschrift geworden wäre. Da gibt es meiner Meinung nach viele andere Gesundheits- und Lebensmittel-Themen, um die man sich vorrangig kümmern sollte. (mako)

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