In Walhorn steht die Gemeinschaft verstärkt im Mittelpunkt der Kirmes



Im vergangenen Jahr hatte die Walhorner Kirmes ihr 25-jähriges Jubiläum nach der Wiederbelebung des Festes gefeiert. Und nach dieser Jubiläumsausgabe haben die Organisatoren der Vereinsgemeinschaft sich bemüht, mit Hilfe einer breit angelegten Umfrage Anpassungen in Programm und Ablauf vorzunehmen. Rund 200 Fragebögen von Mitwirkenden und Besuchern wurden ausgewertet. Die Resultate dieser Befragung dienten als Basis für das diesjährige Programm.

„Verstärkt darauf setzen, was wir im Dorf und in der Region zu bieten haben.“

„Das Ausgehverhalten und die Rahmenbedingungen für eine Kirmes ändern sich natürlich innerhalb von 25 Jahren“, sagt José Grommes, der der Vereinsgemeinschaft aus Spielmannszug, Harmonie, Schützen und Gesangverein vorsteht. „Aus der Analyse der Umfrage ergab sich vor allem der Wunsch, verstärkt auf eigene Produktionen und auf regionale Akteure zurückzugreifen“, erklärt er weiter. Und er ergänzt: „Die richtig großen Stars können wir uns in Walhorn eh nicht leisten. Und die auswärtigen C-Stars ziehen zwar viel Publikum an, sind aber vergleichsweise immer noch teuer. So wollen wir stattdessen in diesem und in den kommenden Jahren verstärkt darauf setzen, was Walhorn und die umliegenden Ortschaften selbst auf die Beine stellen können – da gibt es eine ganze Menge!“

Schon bei der Jugendparty zum Kirmesauftakt am kommenden Freitag wird deutlich, was er meint: „Die vier regionalen DJ‘s, die dort auflegen werden, sind das Beste, was der Norden Ostbelgiens zu bieten hat“, sagt Grommes. Project2Dance, Bryan, Carezza und Frederic Ferior kommen aus Walhorn, Kelmis oder Raeren, haben aber durchaus auch überregional schon eine gewisse Bekanntheit erlangt. Unter dem Motto „Festival of Tomorrow“ soll im Festzelt auf dem erneuerten Rolduc-Platz eine schöne Feier-Atmosphäre für Jung und Alt geschaffen werden. Eine „Happy Hour“ (von 21 bis 22.30 Uhr) sowie der Heimfahrdienst durch das CYS-Team werden in bewährter Weise angeboten.

Der Kirmessamstag beginnt um 17 Uhr mit dem Königsvogelschuss der Sankt Stephanus Schützengesellschaft und wird abends im Festzelt zünftig fortgesetzt mit einer „Hüttenzauber“-Veranstaltung, die von der bayrischen Oktoberfestband „Die Lausbuba“ animiert wird.

Vereine, Elternrat, Straßengruppen und viele freiweillige Helfer

„Nur für die Veranstaltungen am Freitag und Samstag wird ein bescheidener Eintritt erhoben“, erklärt José Grommes. „Für das gesamte weitere Kirmesprogramm ist der Eintritt frei.“ Dabei gilt der Sonntag als „Familientag“, der mit der feierlichen Kirchweihmesse um 10 Uhr eingeläutet und mit einem durch die Harmonie NordOstWind gestalteten Frühschoppen fortgesetzt wird. Ab 14 Uhr wird auf Initiative des Elternrates der Gemeindeschule die „Mini Playback Show“ wieder belebt. „Eine schöne Initiative, die die angestrebte Zusammenarbeit der Walhorner Vereine und Einrichtungen der gesamten Dorfgemeinschaft, unterstreicht“, sagt José Grommes erfreut. Und während die Kleinen im Zelt singen, findet auf der Wiese nebenan das Rasenmähertraktor-Rennen statt, auf das sich ein gutes Dutzend Teams seit Wochen akribisch vorbereiten. „Hier herrscht Renn-Atmosphäre, es geht spektakulär zu, und auch ein bisschen jeck“, beschreibt der Präsident der Vereinsgemeinschaft dieses von Stephan Klöcker und Alain Aussems vorbereitete Event.

An allen Kirmestagen – aber ganz besonders am Sonntagnachmittag – kommen im Festzelt belgische Biere zu besonderen Ehren. Auf einer großen Ständerwand am Eingang des Zelts werden nicht weniger als 167 belgische Biere präsentiert, die allesamt hinter der Theke angeboten werden. Diese logistische Meisterleistung wurde im vergangenen Jahr erstmals erfolgreich durch die Thekenmannschaften gestemmt, und dieser Erfolg führte zu einer Wiederholung und Ausdehnung in diesem Jahr. Am Sonntagnachmittag steht das Bier nämlich nicht nur an der Theke, sondern auch auf der Bühne im Mittelpunkt, wenn bei einem durch „Radio Contact Ostbelgien NOW“ animierten Bier-Quiz das Wissen der Teilnehmer zu diesem typisch belgischen Thema abgefragt wird. Das Bierfestival am Nachmittag wird musikalisch begleitet von der jungen Band Waiting for the Winter aus Eupen, während bei der „Afterparty“ ab 19 Uhr das Duo Locker vom Hocker aus Amel aufspielt.

Eine eigene Bigbandund talentierteregionale Sänger

Durch den in diesem Jahr günstig gelegenen Feiertag Maria Himmelfahrt geht die Walhorner Kirmes auch am Montag und Dienstag mit Schwung und Elan weiter. Für den Montagabend haben die Veranstalter wieder eine vollständige Bigband aus ostbelgischen Musikern zusammengestellt, die bei der bewährten „Soundmix“-Veranstaltung talentierte Sänger live auf der Bühne begleiten wird. Neben Dirigent und Arrangeur Gérard Hamers stecken besonders Céline Keutgen (für die Sänger) und Thomas Gustin (für die Musiker) viel Engagement in diese Veranstaltung. Als regionale Gesangssolisten treten diesmal Anne Schnackers, Nathalie Errens, Thomas Gustin, Aron De Palmenaer und Lucien Radermecker auf. Die Filmwerkstatt der Gemeindeschule filmt, projeziert und schneidet die Veranstaltung mit. Im Laufe des Abends proklamieren zudem die Schützen im Zelt ihren neuen Schützenkönig.

Am Dienstag, dem letzten Kirmestag, gibt es ab 9.30 Uhr den im vergangenen Jahr erfolgreich wiederbelebten Trödelmarkt und nachmittags ein Zirkus-Mitmach-Programm für Kinder. Ab 13 Uhr wird geübt und bei der Abschlussveranstaltung um 17 Uhr im Festzelt wird das Erlernte präsentiert: vom Feuerspringer oder Cheerleader bis zum Artist oder Balancierkünstler wird alles dabei sein.

Auf der Wiese findet zeitgleich das „Spiel ohne Grenzen“ statt, das dieses Jahr nicht von der Vereinsgemeinschaft, sondern vom „Team Lindenweg“ organisiert wird – auch dies wieder eine Initiative, die José Grommes im Sinn der neuen, dörflicheren Ausrichtung der Kirmes sehr begrüßt. „Eigentlich hatten die Leute vom Lindenweg versprochen, dass sie nach dem dritten Sieg als Organisatoren des Spiels ohne Grenzen auftreten wollten. Obwohl sie letztes Jahr nur knapp zweiter geworden sind, machen sie ihr Versprechen dieses Jahr wahr“, freut er sich.

220 Arbeitsstellen gibt es auf dem Einsatzplan der Walhorner Kirmes zu besetzen, und sehr viel im Hintergrund zu organisieren. Da freut sich der Präsident, dass es auch im harten Kern der Vereinsgemeinschaft immer wieder neue junge Leute gibt, die tatkräftig mit anpacken. Caroline Wertz, Pascal Köttgen und Nicolas Havenith sind dafür gute Beispiele. Gemeinsam mit den bewährten Kräften und mit dem ganzen Dorf Walhorn werden sie die fünftägige Kirmes auch diesmal zu einem Erfolg werden lassen.

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