Klinkenberg: „Parksituation in Eupen teilweise chaotisch“

Wer in Eupen ordnungswidrig parkt, muss künftig 55 bis 110 Euro Strafe zahlen. | David Hagemann

„Derzeit ist die Parksituation in Eupen teilweise chaotisch“, sagt Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg (PFF). Seitdem die Stadt am 1. Mai vorigen Jahres weite Teile des Stadtzentrums als „Blaue Zone“ ausgewiesen hat, sei es teilweise zu einem „Kleinkrieg“ zwischen Parkwächtern und Autofahrern gekommen, so Schöffin Claudia Niessen (Ecolo). Deshalb habe man sich nun für einen „lockeren Umgang mit der Problematik“ in Form einer Aufklärungs- bzw. Sensibilisierungskampagne entschieden. In den kommenden Wochen werden in der Eupener Begegnungszone Handzettel verteilt. Sie erklären den Autofahrern wo man sein Fahrzeug abstellen kann und wo nicht. Der Handzettel listet die wichtigsten Parkregeln auf und gibt Auskunft über kostenlose Abstellmöglichkeiten.

Künftig wird es für all jene, die nicht nur die Parkgebühr „prellen“, sondern ihr Fahrzeug ordnungswidrig abstellen, ungemütlich. Eine Feststellungsbeamtin der Stadt Eupen protokolliert solche Vergehen, zu denen das Parken auf Bürgersteigen oder Behindertenparkplätzen gehört. Diese Feststellung geht dann an die Polizei, die dann Geldstrafen in Höhe von 55 bis 110 Euro erhebt.

Bei der Vorstellung der Kampagne betonten die Verantwortlichen der Stadt, dass es bei der Eintreibung von Parkgebühren und der Feststellung von Ordnungswidrigkeiten nicht darum gehe, die Stadtkasse zu füllen. Auch gingen sie auf Kritik aus der Geschäftswelt an der Parkplatzsituation ein. „Das Eupener Parksystem ist nicht kunden- oder geschäftsfeindlich“, erklärte Schöffin Niessen. Im Gegenteil: Die „Blaue Zone“ mit Standzeiten von maximal 30 bis 60 Minuten sorge dafür, dass eine gesunde Fluktuation auf den Parkplätzen herrsche. Mobilitätsschöffe Arthur Genten (Ecolo) rief die Geschäftsleute dazu auf, nicht mit eigenen Pkw oder Lieferwagen die Stellplätze vor ihren Lokalen zu blockieren. Insgesamt sei es in Eupen vergleichsweise günstig zu parken: „Um eine Stadt ähnlicher Größenordnung zu finden, die solch bescheidene Parkgebühren erhebt, muss man weit fahren.“ (boc)