Eis und Gläser schnell gebrochen



„Wir sind selbst Schuld, dass nicht so viele gekommen sind“, sagte Thierry Cremer, der gemeinsam mit Michael Zahn durch den Abend führte, in bestem Plattdeutsch. „Wir wünschen uns ja immer einen guten Rutsch.“ Die Grünen Dragoner hatten Verständnis, dass der Saal um 20 Uhr nicht voll besetzt war. Schließlich waren Straßen und Bürgersteige mit Eis bedeckt und spiegelglatt.

Dem getrotzt hatten die auswärtigen Delegationen sowie WeHeLo-Prinz Alain II. und Prinzessin Karin aus Petit-Rechain. Doch auf dem Weg zur Sitzung schien doch etwas „weggerutscht“ zu sein: „Je ne sais plus ce que je voulais dire“ (Ich weiß nicht mehr, was ich sagen wollte), so Alain II. Mit Applaus wollte man ihm die Nervosität nehmen. Doch dann wollte er gar sein Zepter verschenken, statt dem Gastgeber Orden und Präsente zu überreichen. Gekonnt sprang das Moderatoren-Duo ein.

Einen starken Auftritt und ausgefeilte Hebefiguren zeigten daraufhin die Tänzerinnen. Im frühen Abend überzeugte bereits das große Tanzmariechen Charlène, das mehrere Meter über die Bühne im Handstand spazierte. Der klassische Gardetanz durfte zu Beginn natürlich nicht fehlen. „Habt ihr schon etwas zu trinken bekommen?“, fragte Thierry Cremer die jüngsten Tänzerinnen. Das war nicht der Fall: Vereinskellner Jean-Claude machte sich auf und dann, hinter dem seitlichen Vorhang, klirrte es: „Wir sind hier um das Eis zu brechen, nicht die Gläser“, kommentierte der Moderator trocken.

So trocken und ernst komisch auf den Punkt brachten es auch alle Redner, die sich gerne mit der Gemeindepolitik Bleybergs und Kelmis befassten. Ohne Scheu, Bürgermeister Thierry Wimmer, der mit drei Schöffen anwesend war und sichtlich amüsiert schien, einzubeziehen: „Stellt euch vor, er geht mit Angela Merkel und Hollande auf dem Viadukt spazieren“ – am Ende rettet er Europa, so der Kohlebur alias Mario Francois. Ob DG-Ministerpräsident Oliver Paasch in der nächsten Woche hier aus seiner Sicht wohl auch Europa rettet?

Ebenstark trafen „Kroll&Schwall“ den Nerv der politischen Zeit und stellten den Kelmiser Bürgermeister Louis Goebbels in den Mittelpunkt. Und der „Junior“ der Grünen Dragoner schätzte das Moresneter Publikum genau ein: „Wir wollen dich noch lange bei uns sehen“, so Moderator Zahn, der als Schnützewill mit seinen Singing Boys für die einzige musikalische Darbietung sorgte: live coverten sie Lieder von Kasalla, Cat Ballou, Domstürmer und Klüngelköpp.

All das füllte vier Stunden, war aber noch lange nicht alles -die Zaubershow des Männerballetts, die Mallorca-Reise des Damenballetts und die Klamauk-Show mit Verkleidungskunst der Junior Tatas hinterließen offene Münder und strahlende Gesichter. Sie werden ihre Darbietung am kommenden Samstag wiederholen.