Zwölf neue Gesichter bei der PFF

Er war am Samstagmorgen zwar gekommen, doch zur Wahl stellen wird er sich nicht mehr: Den amtierenden Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg sucht man auf der Liste der Eupener Liberalen vergebens. Auch als Listendrücker, wie im Vorfeld vermutet, wird er nicht fungieren. Diese Aufgabe übernimmt die MR-Föderalabgeordnete Kattrin Jadin, die seit zwölf Jahren auch Mitglied des Eupener Stadtrats ist. Jadin zeigte sich in ihrer Ansprache äußerst enthusiastisch und sprach von Philippe Hunger als Eupens neuer Bürgermeister.

Sicherheit und Sozialpolitik gehören zu den Schwerpunkten des Wahlprogramms.

Bei der Listenvorstellung vor dem PFF-Büro in Eupen lag der Fokus auf den neuen Gesichtern, die sich zum ersten Mal präsentieren: Willy Michels, Dr. Albert Jürgen Enders, Vanessa Scholl, Marguerite (Rita) Cremer, Dean Hoen, Nathalie Paulus-Schonaers, Manfred Kärcher, Céline Schunck, André Britz, Jennifer Nyssen, Lucas Reul und Yvonne Radermacher.

Philippe Hunger stellte die neuen Kandidaten kurz vor und gab auch einige Schwerpunkte des Wahlprogramms, das die Liberalen im September bekannt geben wollen, Preis. Zum einen ist da das Thema Sicherheit. „Wir sind nicht Klein-Chicago aber wir leben auch nicht auf einer Insel“, so Hunger. Es könne nicht sein, dass es auf dem Stadtgebiet nach einer Kirmesveranstaltung zu versuchten Vergewaltigungen komme. „Hier gilt die Null-Toleranz-Strategie. Die Prioritäten der Polizei müssen angepasst werden“, forderte er.

Auch die sozial-politischen Herausforderungen sprach Hunger an, die in Verbindung mit Eupen als Hauptstadt der DG mit Zentrumsfunktion stünden. Die PFF will die Gespräche mit der DG bezüglich der Erhöhung der Dotation für die Stadt intensivieren. „Der Sozialtourismus in Eupen darf nicht voranschreiten“, findet Hunger.

Auch lobte er die bisherige Arbeit der PFF innerhalb der Koalition mit Ecolo und SPplus. Eupen habe dank der neu gestalteten Plätze, der hinzugekommenen Geschäfte und der kulturellen Vielfalt in den letzten sechs Jahren einen wahren Aufschwung erlebt. Die Zahl der Touristen sei gestiegen. Es gebe allerdings viele Möglichkeiten, Eupen noch lebenswerter zu machen.

Einen kleinen Seitenhieb gab es indes gegen die Befürworter der Blumenkübel, die im Stadtzentrum Autofahrer regelmäßig verzweifeln lassen: „Diese würde es mit der PFF nicht mehr geben“, so Hunger wörtlich.

Neben den zwölf Neulingen treten für die PFF Eupen bei den Kommunalwahlen erneut Cécile Pirard, Doris Schaus und Ingrid Inselberger an. Auch die derzeitigen Mandatare Kattrin Jadin, Stephanie Schiffer, Bernd Gentges, Michael Scholl und Raphael Post machen weiter. Bei dem Urnengang 2012 hatte Philippe Hunger auf Platz drei hinter Karl-Heinz Klinkenberg und Annabelle Mockel 414 Stimmen geholt. Kattrin Jadin, vor sechs Jahren auf Platz vier, hatten 714 Wähler ihre Stimme gegeben.

MR-RegionalabgeordneteJenny Baltus-Moeres kandidiert für die PFF Eupen.

Die MR-Regionalabgeordnete Jenny Baltus-Moeres, seit einigen Jahren wohnhaft in Eupen, wird ebenfalls für die PFF Eupen kandidieren. „Ich will die Familienfreundlichkeit der Stadt bekannter machen und diese auch weiterhin fördern“, sagte Baltus-Moeres.

Somit sind bei der PFF noch drei der insgesamt 25 Listenplätze für den Eupener Stadtrat frei. Die Reihenfolge der Kandidaten wurde am Samstag noch nicht bekannt gegeben. „Diesbezüglich sind die Gespräche schon weit fortgeschritten, aber wir wollen die Reihenfolge noch intern in unseren Arbeitsgruppen besprechen“, sagte Philippe Hunger.

Derzeit haben die Liberalen sieben Sitze im Stadtrat. Im Vergleich zu 2006 hatten sie bei der letzten Kommunalwahl einen Sitz hinzugewonnen.