Sternsinger besuchen DG-Parlament

Aus allen neun ostbelgischen Pfarrverbänden hatten sich je drei Könige und ein Sternträger, wie die Weisen aus dem Morgenland, auf den Weg nach Eupen gemacht. Stellvertretend für die rund 900 Sternsinger in der DG haben sie das Segenszeichen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ wie in den zwei letzten Jahren im Parlamentsgebäude angebracht. Die kleinen Könige aus Medell, Rocherath-Krinkelt, Aldringen, Bütgenbach, Eupen, Hergenrath, Lontzen, Raeren und Lommersweiler-Neidingen-Breitfeld, die sich mit dem Jahresthema „Wir gehören zusammen in Peru und weltweit“ auseinandergesetzt haben, stellten sich und ihre Aktion im Parlament vor, so wie sie es in den vergangenen Tagen in ihren Pfarrverbänden von Haus zu Haus getan haben.

Alexander Miesen, der als Kind und Jugendlicher selber Sternsinger in Manderfeld war, verwies auf den leuchtenden Stern von Betlehem, der Licht in die Dunkelheit bringt. „Ihr, liebe Sternsinger, seid unsere Ehrengäste, denn Ihr tragt in vielerlei Form Verantwortung, so auch als Messdiener oder in einem Verein.“ Sehr konkret ging er auf das diesjährige Thema der Sternsinger rund um das Thema „Inklusion“ ein: Auch das Parlamentsgebäude sei so umgebaut worden, dass Rollstuhlfahrer alle Räume erreichen können. Das Pult kann heruntergefahren werden, damit ebenfalls Rollstuhlfahrer dort sprechen können.

Er verwies auf ein Symbol im Plenarsaal, das Personen mit Hörschäden auf die Hörschleife verweist. An der Decke befinden sich Lichter, die bei Feueralarm hell aufleuchten, da Menschen mit Hörschäden die Sirene nicht hören können. Miesen freute sich, dass in diesem Jahr Kinder mit Beeinträchtigung unterstützt würden, und dankte den vielen Begleitpersonen für Ihren Einsatz mit den Jugendlichen und Kindern.

Neben Hedi Becker vom Aachener Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ nahm auch Jean Lazarus aus Eupen am Empfang teil. Der langjährige Diözesandirektor von Missio Eupen und Lüttich und Nationalsekretär des Kindermissionswerkes in der DG hatte die Sternsingeraktion vor 35 Jahren in Ostbelgien ins Leben gerufen. Heute findet diese Aktion von Kindern für Kinder in 57 Ortschaften bzw. 42 Pfarren oder neun Pfarrverbänden Ostbelgiens statt. Hedi Becker rief die politisch Verantwortlichen dazu auf, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Kinder mit und ohne Beeinträchtigung spüren können, dass sie wirklich zusammengehören. Die Behinderung sei nicht das Problem, sondern die Gesellschaft, die Menschen mit Behinderung ausschließe. „Jeder Mensch ist einzigartig und hat seine besonderen Fähigkeiten.“

Die bischöfliche Delegierte für Ostbelgien, Fina Keifens, überbrachte die Grüße des Bischofs. „Ihr habt Euch von der Not der Kinder berühren lassen.“ Sie dankte den Begleitpersonen und besonders den Eltern, die den Kindern als Sternsinger das Herz für christliche Solidarität in der Nachfolge Jesu geöffnet haben. Und dann kam der Moment der Segnung: Drei Sternsinger aus Bütgenbach übernahmen die Aufgabe, den Schriftzug 20*C+M+B+19 an den Präsidiumstisch des DG-Parlaments anzubringen, während der Präsident den Sternsingern eine Spende für Projekte in Peru und weltweit überreichte.

Alexander Miesen freute sich, dass diese Tradition vor drei Jahren von seinem Vorgänger Karl-Heinz Lambertz (SP) wieder aufgenommen wurde, und bedankte sich bei den Sternsingern und Begleitpersonen, die nicht nur über das Gute sprechen, sondern sich aktiv für mehr Solidarität mit den Ländern des Südens einsetzen und Verantwortung übernehmen. Schließlich bedankte sich Marie-Christine Hoen-Dorr beim Parlamentspräsidenten und bei den Sternsingern und Verantwortlichen. „Bei Eurem Einsatz für eine gerechtere Welt wart Ihr großartig, denn Ihr habt als Segensbringer viele Herzen geöffnet. Ihr habt vielen Menschen Freude bereitet. Ihr seid einzigartig, schön, dass es euch gibt.“ Am Ende gab es für alle Sternsinger in der Cafeteria des Parlaments Kakao und Gebäck. Der nächste Sternsinger-Empfang im DG-Parlament findet am Mittwoch, 8.Januar 2020, statt.

Die Sternsinger bei ihrem Besuch im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Rechts erkennt man den PDG-Vorsitzenden Alexander Miesen.