Eitel Sonnenschein bei der Eupener Feuerwehr? Wohl kaum...



Diese Missstände öffentlich zu machen, hat den Finger in eine empfindliche Wunde gelegt. Die Leitung der Hilfeleistungszone sieht es nicht gerne, wenn nach außen dringt, was intern schiefläuft. Deshalb demonstrierte man am Mittwoch Einigkeit. Gemeinsam mit Vertretern der Feuerwehrleute wurde vor der Presse beteuert, dass – bis auf Detailfragen – alle Konflikte aus dem Weg geräumt seien.

Wie bitte? Ein Forderungskatalog mit über 20 Punkten wird erstellt, man spielt ihn der GE-Redaktion zu, überlegt, wie man Druck nach oben ausüben kann, und nach einem klärenden Gespräch mit den Verantwortlichen haben sich alle Probleme in Luft aufgelöst? Wer‘s glaubt…

Vielmehr entsteht der Eindruck, dass die Angst vor der eigenen Courage hier eine Rolle spielt. Haben die Feuerwehrleute Bedenken, dass zu viel Öffentlichkeit ihnen bei der Lösung des Konfliktes im Weg stehen könnte? Nicht auszuschließen. Niemand zwingt sie, mit der Presse über ihre Interna zu sprechen. Es geht nicht darum, einen Skandal heraufzubeschwören, wo es keinen gibt. Allerdings sollten die Wehrleute, die es wünschen, offen ihre Meinung kundtun dürfen, ohne befürchten zu müssen, als Nestbeschmutzer angesehen zu werden.

Am Ende zählt nur eins: Dass die Probleme gelöst werden und die Wehrleute unter günstigen Bedingungen ihre wichtige Arbeit leisten können. Nicht nur in Eupen. Die Einsetzung der Hilfeleistungszone hat ganz klar in vielen Wehren Verwirrung und zum Teil Verärgerung zur Folge. Vor dieser Tatsache dürfen die Verantwortlichen der Zone nicht die Augen verschließen.

Nach dem Löschen der Flammen ist die Gefahr längst nicht immer gebannt. Unter der Oberfläche kann die Glut weiter schwelen. Unsichtbar und umso tückischer. Deshalb kann die Losung am Kehrweg jetzt nur heißen: Schutzkleidung aus, Gesprächsbereitschaft an und Eitelkeiten beiseite.