Pigalle-Wirt Mike Lecok besteht Feuertaufe



Bereits um 16.45 Uhr standen die Lokalmatadoren von Vapour Eyes auf der Bühne. Jede Band, die ein Fest eröffnet, hat es schwer, schließlich trudeln die Besucher nur langsam ein. Das Quintett um Gitarrist Dennis Marth und Sängerin Louisa Thielen meisterte seine Aufgabe jedoch mit Bravour. Neben zahlreichen Eigenkompositionen präsentierte man „The Pretender“ von den Foo Fighters und als Zugabe den Evergreen „Killing In The Name“ von Rage Against The Machine – ein gelungener Start ins Pigallefest.

Kalle Bosten und The Cable Bugs ließen es krachen.

Anschließend wurde es härter und voller. Der Lütticher Gitarrist John-L zeigte allen Anwesenden, wie man Gitarre spielt. Am liebsten hört er Classic Rock: Einflüsse von Van Halen, Ozzy Osbourne und Black Sabbath machten es dem Publikum leicht, Gefallen am starken Auftritt des Trios zu finden. Mastermind John kann sogar Bier trinken, während er Gitarre spielt. Applaus!

Eine Verschnaufpause vom harten Rock gönnten anschließend Y Not Soul dem Publikum. Die Band um Sängerin Yelena Mertes ist aus einem Begegnungsprojekt des Jugendtreff Inside Eynatten entstanden und mischt seit 2016 in der Musikszene mit. Wie der Bandname unmissverständlich signalisiert, setzt das Sextett auf eine Mischung aus Soul und Rock. Das letztgenanntes Element zum Tragen kommt, dafür sorgen unter anderem Bassist Skoob, Mitarbeiter des Jugendtreffs Inside, und Gitarrist Luca Johnen, „hauptamtlich“ in Diensten der Metal-Band Dark Lambency. Auch The Stagedicks wissen, wie man rockt. Die Band aus dem Norden Ostbelgiens ließ es etwas weniger filigran als ihre Vorgänger, dafür umso heftiger angehen. Zum Abschluss ließ es „Kalle“ (Bosten) krachen: Der Eupener ist Schlagzeuger der Rockabilly-Kapelle The Cable Bugs, die hierzulande wie überregional längst keine Unbekannten mehr sind. Stilecht weiß das Kleeblatt, wie es die Menge zu Elektrisieren hat und setzte einem mehr als gelungenen Pigalle-Fest das Sahnehäubchen auf. Dementsprechend zufrieden zeigt sich auch Pigalle-Wirt Mike Lecok, Neffe des legendären Urgesteins Rik Lecok und Nachfolger von Lars Brüll, der die Kneipe von 2008 bis 2017 führte: „Es hätte nicht besser laufen können“, resümiert er am frühen Donnerstagnachmittag die erste Auflage des Pigalle-Festes, die er als Hauptverantwortlicher organisiert hat. Er schätzt etwa 1.000 Menschen, die zwischen 16 Uhr am Mittwoch und ein Uhr am Donnerstagmorgen den Werthplatz bevölkert haben. Zu diesem Zeitpunkt gingen im Festzelt die Lichter aus, in der Pigalle selbst feierte man noch etwas weiter.

Mike Lecok: „Alle haben gefeiert, die Musiker waren top, die Gäste waren top.“

Sein persönliches Highlight ist für den 27-Jährigen leicht zu definieren: „Einfach, dass alles geklappt hat. Niemand hat sich beschwert, alle haben gefeiert, die Musiker waren top, die Gäste waren top“, findet er für das Geschehene deutliche Worte. Die Besucher lassen sich dabei nicht „über einen Kamm scheren: „Es waren sowohl aktuelle wie auch ehemalige Stammgäste vor Ort. Und ich denke auch, dass die Bands ihr Scherflein zur Besucherzahl beigetragen haben. Ihr Bühnenperformances waren wirklich klasse“, so der Wirt zur 27. Auflage des Festes, das traditionell am 15. August und traditionell bei kostenfreiem Zutritt auf dem Werthplatz stattgefunden hat. Und der Fortführung der Tradition dürfte nach diesem Erfolg wohl auch im nächsten Jahr nichts mehr im Wege stehen.