Gute Vorsätze fürs neue Jahr: "Mehr Sport wäre sicherlich nicht schlecht"



„Ich wünsche mir im neuen Jahr, dass die Menschen die zu uns Geflüchteten gut behandeln“, sagt Hildegard Bötter. Viele seien sehr schüchtern und freuen sich über jeden freundlichen Gruß. „Gerade mit unserer Zweisprachigkeit können wir besser auf die Menschen zugehen“, sagt die 80-Jährige.

Die Wünsche, Hoffnungen und Vorsätze der Eupener für das neue Jahr 2018 sind oft recht handfest. Für sich selbst hofft Hildegard Bötter, dass es gelingt, etwas Urlaub zu machen oder die Tochter zu besuchen, die es in die Ferne gezogen hat. Eigentlich ist sie aber zufrieden und genießt ihre neue Beziehung. „Wir sind glücklich“, bilanziert sie, und das ist die Hauptsache. Die klassischen guten Vorsätze, wie das Rauchen aufzugeben, oder abzuspecken, scheinen in Eupen nicht so populär zu sein. Offenbar haben das viele schon in den letzten Jahren erfolgreich geschafft. Die Wünsche und Hoffnungen für 2018 beziehen sich sowohl auf Ostbelgien als auch auf die große Weltpolitik.

„Ich wünsche mir, dass in Ostbelgien im kommenden Jahr mehr für die alleinerziehenden Mütter getan wird“, sagt eine junge Frau, die ungenannt bleiben will. Die Mutter einer zweijährigen Tochter verbringt zwar gerne Zeit mit ihrer Kleinen, geht aber auch gerne ihrem Beruf nach. „Für die Tagesmutter geht fast das ganze Gehalt drauf“, beklagt sie sich.

In der Bäckerei Kockartz genießen die Verkäuferinnen die Ruhe vor dem Nachmittagsansturm. „Ich wünsche mir, dass ich mein Lehrjahr bestehe“, sagt die Auszubildende. Und da braucht sie sich keine Sorgen zu machen. „Die ist so gut, die schafft das“, tönt es aus dem Hintergrund. Mehr Aktivitäten seitens der DG und der Gemeinden für die Jugend wünscht sie sich im neuen Jahr. Verkäuferin Jana Kraft ist mit ihrer Situation, sowohl was ihren Arbeitsplatz, als auch was ihre Familie betrifft, sehr zufrieden und hofft, dass das gute Betriebsklima so bleibt, wie es ist. Allerdings wünscht sie sich eine bessere Regelung der Altersrenten.

„Ich mache eigentlich keine großen Gedanken, ich hoffe, es geht gut mit der Gesundheit und dem Studium weiter“, sagt Paul Emonts-Pohl. Seiner badischen Freundin zeigt der Raerener, der in Konstanz Bauingenieurwesen studiert, die Schönheiten der Heimat. Gerade ist Stadtbummel in Eupen angesagt. „Mehr Sport wäre sicherlich nicht schlecht“, überlegt er sich einen guten Vorsatz für das neue Jahr. Eine friedliche Welt wäre natürlich auch ein guter Wunsch.

Den Wunsch nach Frieden teilen viele Menschen in Eupen wie auch Elmar Hennen. „Es wäre gut, wenn sich die Menschen besser verstehen würden“, sagt er. Lokal könne die Stadt mehr für eine schönere Innenstadt tun, meint er. Er selbst möchte im nächsten Jahr nach Spanien reisen. Es scheint so, dass die Menschen an der Weser zufrieden sind. Roland Zinzen hat keine besonderen Vorsätze. Für sich wünscht er sich Gesundheit und für die Welt mehr Besonnenheit der Verantwortlichen, er denkt hier besonders an den US-Präsidenten Donald Trump.