Neue Maschinen aus Eupen für Schule in Kinshasa

Seit mehreren Jahren unterstützen die Mitglieder von „Werkzeuge ohne Grenzen“ (WoG) Berufsschulen in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa. Sie sammeln beispielsweise ausgedientes Werkzeug und nicht mehr benötigte Maschinen in der Region und schicken sie per Container in den Kongo.

Vor rund zwei Jahren erreichte die VoG eine Hiobsbotschaft: Das Gebäude einer ihrer Partnerschulen war vollkommen abgebrannt. Das ganze Material, mit dem die jungen Kongolesen den Schreinerberuf erlernen, war unbrauchbar (siehe GE vom 28. Juni 2017). Für die Mitglieder von WoG stand sofort fest: „Wir müssen etwas tun.“

DG stiftete 40.000 Euro für die Errichtung eines Schulneubaus.

„Bei der Suche nach Spendengeldern für den Wiederaufbau der Schule wurden wir bei der Regierung der DG fündig. Mit 40.000 Euro wurde das Projekt im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit unterstützt“, freut sich Georges Godin, Präsident der VoG. Das besondere daran: Für die Errichtung des neuen Schulgebäudes ging man eine Kooperation mit einer anderen Schule aus Kinshasa ein, an der auch Maurer, Elektriker und Schlosser ausgebildet werden. Diese Schule wurde als Bauunternehmer engagiert und hat innerhalb von drei Monaten den Neubau hochgezogen. „Für uns mag eine solche Kooperation selbstverständlich sein, in Afrika ist so etwas nicht üblich. Wir sind sehr stolz auf diese Premiere“, sagt Georges Godin.

Um die Klassenräume wieder mit den nötigen Maschinen auszustatten, sind nun wieder die Eupener gefragt. In der Lagerhalle im Langesthal in Eupen stehen sowohl Fräsen als auch Hobelmaschinen, Kreis- und Bandsägen bereit. Die Frage lautet nun: Was genau können die kongolesischen Jugendlichen brauchen? Um dies zu klären, stattete am Donnerstag Thimothée Khaneno Kathulushi aus Kinschasa der Eupener VoG einen Besuch ab. Er ist der Projektverantwortliche der Schule. „Wir haben an unserer Schule derzeit 20 Jungen in der Schreinerausbildung. 18 Mädchen erlernen den Beruf der Näherin. Wir bilden auch gehörlose Menschen oder Menschen mit Beeinträchtigung aus“, berichtet er. Einer der Gehörlosen wurde jetzt sogar als Ausbilder eingestellt, um den jungen Menschen, die ebenfalls taub sind, zu helfen. „Wir waren sehr erleichtert, als wir erfuhren, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft und ‚Werkzeuge ohne Grenzen‘ uns beim Wiederaufbau unterstützen würden“, so der Projektpartner. In der Lagerhalle angekommen verschaffte sich Thimothée Khaneno Kathulushi zunächst einen Überblick über die zur Auswahl stehenden Maschinen.

Technische Details können schnell zum Hindernis werden.

„Es geht nicht nur darum, zu schauen, welches Gerät gebraucht wird. Wir müssen vor allem klären, ob es vor Ort einsetzbar ist. Da spielen u.a. die Stecker für den Stromanschluss eine ausschlaggebende Rolle. Auch müssen wir uns vergewissern, dass die Stromkreise in der Schule stark genug sind, um zum Beispiel mehrere Maschinen gleichzeitig anzuschließen“, so Godin und erinnert daran, dass der Teufel oft im Detail steckt.

Wenn definitiv feststeht, welche Maschinen in Kinshasha gebraucht werden können, wird das Verschiffen per Container organisiert. „Das kann noch ein bisschen dauern. Ich hoffe, die Ladung zum Ende des Jahres auf Reise schicken zu können“, so Godin. „Wir haben den Champagner noch nicht kalt gestellt“, lacht er.