Mischa Meys nach Wettbewerbsende mit gemischten Gefühlen



Bei den Berufsweltmeisterschaften in Abu Dhabi, die am Mittwochabend zu Ende gehen, lief es für die Landschaftsgärtner Mischa Meys und Julien Boveroux ganz und gar nicht wie erhofft. Nach vier langen und anstrengenden Meisterschaftstagen zeigt sich Mischa Meys enttäuscht: „Wir sind mit unseren Leistungen ganz und gar nicht zufrieden, weil wir wissen, dass wir mehr hätten leisten können.“

Pleiten und Pannen zogen sich für die beiden Landschaftsgärtner wie ein roter Faden durch die gesamte Meisterschaft. Am ersten Tag habe ihre Aufgabe darin bestanden, unter den Augen der Jury eine Feuerstelle aus Mauern zu errichten. „Das alleine war schon eine Herausforderung, da wir keine Maurer, sondern Gärtner sind“, so Mischa Meys. Hinzu kam der Zeitdruck: „Wir haben gut und präzise gearbeitet, dadurch jedoch kostbare Zeit verloren und das Tagesziel nicht erreicht“, bedauert er. Daraufhin habe das Duo am zweiten Tag seine Strategie geändert und weniger präzise, dafür aber schneller gearbeitet. „Das hat dann dazu geführt, dass uns Fehler unterlaufen sind.“ Generell käme es, so Mischa Meys, bei den Berufsmeisterschaften nicht alleine auf handwerkliches Geschick an, man brauche auch starke Nerven: „Es ist sehr anstrengend, besonders bei den Temperaturen hier.“

Immerhin konnten Mischa Meys und Julien Boveroux am dritten Meisterschaftstag wieder etwas aufholen: „Wir haben rund um die Feuerstelle eine Terrasse, Splittwege und Bepflanzungen angelegt und uns ganz gut geschlagen.“ Zwischendurch war dem Veranstalter jedoch das Material ausgegangen: Weil es nicht genügend Sand gab, musste die Prüfung unterbrochen werden. Bereits am ersten Meisterschaftstag hatten Stromausfälle für Verzögerungen gesorgt. Zumindest im Bereich der Gärtner sei die Organisation nicht optimal, findet Mischa Meys. „Der Wettbewerb ist eine tolle Sache, aber im Endeffekt hat er nicht viel mit der Realität zu tun. Es geht nicht darum, präzise und sauber zu arbeiten, sondern darum, etwas Bestimmtes in einer gewissen Zeit zu schaffen. Eine Mauer muss nicht gut aussehen, sie soll am Ende nur die richtige Höhe haben“, kritisiert der 21-Jährige.

Die Hoffnung auf eine Medaille hat der Lontzener zwar aufgegeben, den Kopf haben er und sein Mitstreiter aber bis zuletzt im wahrsten Sinne des Wortes nicht in den Sand gesteckt: „Wir hoffen,dass wir trotz allem noch im guten Mittelfeld landen.“ Und wenn nicht? Froh, dabei gewesen zu sein, sei er allemal: „Schließlich erlebt man so etwas nur einmal im Leben.“

Wie Mischa Meys, Julien Boveroux und die übrigen drei Ostbelgier bei den WorldSkills in Abu Dhabi abgeschnitten haben, wird am Donnerstag bekanntgegeben. (sue)