Josef Thaeter: Lachen, schwitzen und lernen


„Josef Thaeter sind die Kinder immer sehr wichtig gewesen“, sagt eine Kollegin. Sie selbst sei früher immer an ihrem Geburtstag mit ihm auf Lager gewesen, und er habe den Termin immer im Kopf gehabt und ein Ständchen singen lassen, sagte sie. Eupens Sportpädagoge Nummer 1 ist die Nummer 32 in der Reihe der Träger der Goldenen Feder, mit der die Exprinzen verdiente Bürger der Vaterstadt auszeichnen. Für die Exprinzen setzte Michael Scholl dem Neuen die Ehrenmütze auf, und Bürgermeisterin Claudia Niessen (Ecolo) überreichte ihm die goldene Holzfeder der Stadt Eupen. Die dritte Insignie, den Orden, bekommt Thaeter am 30. März, wenn die Exprinzen die Ordensverleihung im Hotel Bosten gebührend feiern. Gerüchten zufolge, er habe mit Karneval nichts am Hut, trat der Ordensträger entgegen. Schließlich ist er langjähriges Mitglied der KG Till Eulenspiegel Lontzen und hat auch schon Sitzungen geleitet.

Josef Thaeter und der Sport sind in Eupen seit Jahrzehnten verbunden.

Der gebürtige Lontzener ist Jahrzehnte mit Eupen und den Eupenern verbunden. Auch Bürgermeisterin Claudia Niessen kreuzte als Schülerin seinen Weg und hat ihm ihren größten sportlichen Erfolg, die Goldmedaille beim „Haifischfangen“ zu verdanken, „obgleich ich bis heute nicht sicher bin, dass die Fänger, unter anderem Herr Thaeter, nicht einfach nur besonders nachsichtig beim Fangen waren“, fügte sie hinzu. Der Sport fördere jedenfalls ein respektvolles Miteinander unabhängig von der sozialen Herkunft. Bewegungsmangel und Defizite im Umgang der Menschen untereinander seien heute weit verbreitet. Josef Thaeter habe dazu beigetragen, dass sich Menschen wieder mehr bewegen und so auch zu mehr Miteinander kommen.

„Josef Thaeter hatte einen entscheidenden Einfluss auf das Sport- und Schulsportgeschehen der Stadt Eupen“, sagte Exprinzen-Präsident Michael Scholl. Mit enormer Willenskraft und Willensstärke habe er zahlreiche Initiativen und Projekte umgesetzt. So leitete er das Eupener Sport- und Ferienlager, habe die Pater-Damian-Tennisschule gegründet und war 27 Jahre lang technischer Leiter des ostbelgischen Turnverbandes und auch als Sportlehrer besonders engagiert. „Seine Investitionen in die tägliche Schulsportarbeit, Unterricht, Schulmeisterschaften, Sportanimationen und Versammlungen legten die Basis für die Leibeserziehung in den Eupener Gemeindeprimarschulen“, sagte Scholl. „Lachen, schwitzen und lernen“ sei die Botschaft des Josef Thaeter, so Annie Michaelis, die den Orden im Vorjahr erhalten hatte. In jeder Sportstunde sollte geschwitzt, gelacht und etwas für das Leben gelernt werden, sagte sie.

Seine Dankesrede nutzte der beliebte Sportpädagoge, Position zu beziehen. Das Ehrenamt sei ein wichtiger Beitrag im Sozialleben, sagte er.

Thaeter ist für Streichung der Miete für Sporthallen im Jugendsport.

Die Deutschsprachige Gemeinschaft und die Gemeinden haben zwar das ein- oder andere getan, um das Ehrenamt zu stärken, es gebe aber immer noch das ein- oder andere zu tun. „Es stünde der Stadt Eupen gut, die Hallenmiete für den Jugendsport zu streichen“, forderte er. Ehrenamtler verkaufen Lasagne und Bratwürste, um ehrenamtlich arbeiten zu können. Für seinen Berufsstand forderte er mehr Respekt und Achtung. Früher hätte es ausgereicht, wenn Lehrer ihren Stoff vermittelten. Heute hingegen müssen Lehrer die Kinder erziehen und oft auch deren Eltern gleich mit. Natürlich holte er auch seine Frau Marita mit nach vorne. „Ehrenamt ist nur dann möglich, wenn hinter einem jemand steht, der einem den Rücken stärkt“, bedankte er sich bei ihr.

<p>Josef Thaeter (links), Eupens Sportpädagoge Nummer 1, ist die Nummer 32 in der Reihe der Träger der Goldenen Feder. Auch Bürgermeisterin Claudia Niessen (rechts) kreuzte als Schülerin seinen Weg.</p>
Josef Thaeter (links), Eupens Sportpädagoge Nummer 1, ist die Nummer 32 in der Reihe der Träger der Goldenen Feder. Auch Bürgermeisterin Claudia Niessen (rechts) kreuzte als Schülerin seinen Weg. | Helmut Thönnissen

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