Eupen: Gerichtsvollzieherin irrt sich in der Tür

Die Eupenerin Angela Dal Piva stand am 6. Februar vor verschlossener Türe. Der Grund: Eine Gerichtsvollzieherin hatte in ihrer Abwesenheit das Schloss der Wohnungstür ausgetauscht. | Nicolas Lambert



Als die Eupenerin am Montag, 6. Februar, abends von ihrer Arbeit nach Hause kam, musste sie feststellen, dass das Wohnungsschloss ausgetauscht worden war. Doch es war nicht etwa der Vermieter oder gar ein Dieb, der das zu verantworten hatte, sondern jemand, der eigentlich auf der Seite von Recht und Ordnung stehen sollte: eine Gerichtsvollzieherin. Nur hatte diese sich in der Tür bzw. Etage geirrt.

Wie die Zeitung „La Meuse“ berichtet, war die Gerichtsvollzieherin in Abwesenheit der Mieterin mithilfe der Polizei und eines Schlüsseldienstes in deren Wohnung eingedrungen. Dort habe die Beamtin dann ein Inventar über die eventuell zu pfändenden Güter erstellt. Im Anschluss an die Aktion wurde dann das Schloss des Appartements ausgetauscht. An der Tür klebte eine Notiz, dass der passende Schlüssel auf der Polizeiwache abzuholen sei.

Nachdem Angela Dal Piva dort vorstellig wurde, konnte der Irrtum aufgeklärt werden: Denn die Visite der Vollzugsbeamtin sollte eigentlich einem im selben Haus wohnenden jungen Mann gelten, der Gemeindesteuern in Höhe von 57,45 Euro nicht bezahlt hatte. Die Gesamtforderung belief sich mittlerweile aufgrund von Zinsen, Gerichts- und anderer Kosten auf mehr als 450 Euro.

Für den peinlichen Irrtum hat sich übrigens bis heute niemand bei der jungen Mutter entschuldigt – nicht einmal schriftlich.