Eupen bekommt den Brexit zu spüren



So zog ein Rosenmontagszug, der viel Stimmung und gute Laune verbreitete, bis der Regen ihn einholte, durch Eupens Straßen. Frühlingsfarben dominierten: Gelb, Orange, Frühlingsgrün.

Stammgäste des Rosenmontagszuges – wie Cowboys, Clowns und Indianer – waren gekommen, die Bienen und die Imker. Aber auch Donald Trump war dabei.

Viel Volk hatte sich entlang des Zugwegs eingefunden, ließ sich leicht von der guten Laune anstecken. Bewundernde Kommentare, auch in Französische und Niederländisch, waren zu hören, besonders als die großen Wagen vorbeizogen, wie die KG Brustkasten mit einer Riesenkrake oder die Gruppe Durst mit ihrem Glücksdrachen. Beeindruckend war die Vielfalt. Stammgäste des Rosenmontagszuges, wie Cowboys, Clowns und Indianer waren gekommen, die Bienen und die Imker. Aber auch Donald Trump war dabei. Hinter der böse blickenden Figur eine Mauer, und dahinter eine fröhliche Menge Mexikaner. Als amerikanische Bruchpiloten zog die Gruppe De Chillröten durch die Stadt. Die Gruppe Toilettenmeile hatte das Motto „Toilettenmeile goes USA“ gewählt.

Der Stammtisch „Schwein gehabt“ machte Brexit zum Thema und verhalf der Queen zu einem gebührenden Abschiedsbesuch in Eupen. Eine große „Queen“ winkte, viele kleinere Queens, im Tweedrock, rosa Jäckchen und Elisabeth-Hut folgten. Big Ben hing auf Halbmast, und es erklang „God save the Queen“. Brexit hin, Brexit her – was soll’s, hatten sich wohl De Klötschbülle gesagt und behaupteten: „Holland ist die geilste Stadt der Welt“. Ein paar Wagen später präsentierten sich De Hackebacken mit „Oh wie schön ist Panama“. Die Gruppe Dritte Halbzeit erinnerte an Eupen dazumal, an einen Waschtag in Eupen. Die KG Bierlutscher trug das Weltkulturerbe „Belgisches Bier“ durch die Stadt.

Viele aufwendige Kostüme gab es zu bewundern, tierische und exotische. „Alle selbstgemacht“, versicherten Zugteilnehmer. Und ob Außerirdischer oder Dschungelbewohner: bei allen dominierte das Motto: Hauptsache Spaß und gute Laune. Die Grömmelklopper hatte Regenbogen und Wolken mitgebrachte, De leggeren Drommedöre waren in einem Fischkudda anreisten. Und beide Gruppen hatten viel Energie im Gepäck. Ebenso wie die Mitglieder der Kgl. Landwirtschaftlichen Jugendvereinigung Eynatten und der Gruppe Jugendheim Hauset. „Schön, dass dennoch nicht allzu laute Stimmungsmusik den Rosenmontagszug dominiert, dass auch traditionelle Karnevalslieder zu hören sind“, freuten sich Zugbeobachter am Wegesrand.

Nicht schön fanden einige von ihnen, „dass fast jeder Zugteilnehmer ein Glas oder eine Flasche Bier in der Hand hat.“ Ein paar Kinder bemerkten, sie seien enttäuscht. Viel mehr Konfetti als Kamelle habe es gegeben. An den Papierschnipseln erfreute sich der starke Wind.

Viel Publikum hatte der Zug am Marktplatz, in der Kirchstraße und der Bergstraße. Nur wenige Schaulustige hatten sich in der unteren Neustraße eingefunden.

Wie üblich, hatte der Rosenmontagszug am Marktplatz, in der Kirchstraße und der Bergstraße besonders viel Publikum. Nur wenige Schaulustige hatten sich in der unteren Neustraße eingefunden. In der Haasstraße wurden die Karnevalisten mit viel Alaaf begrüßt. Doch in Eupens Unterstadt stellte sich auch der Regen ein. „Ein toller Rosenmontagszug, aber leider mit einem abrupten Ende“, meinten Karnevalsfreunde in der Unterstadt.

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